6 Ideen für Verpackungen, die im Bauch und nicht im Müll landen

6 Ideen für Verpackungen, die im Bauch und nicht im Müll landen

Nicht nur der politische Druck auf die Industrie nimmt zu. Angesichts von Weltmeere, die durch Plastik vermüllt sind, wächst auch die Aversion der Konsumenten gegenüber Kunststoffverpackungen vor allem für Nahrungsmittel. Etwa 70 % der Kunststoffabfälle in den Ozeanen stammen von Verpackungen für Lebensmittel und Getränke.¹

Unter den essbaren Alternativen zu Kunststoff sticht besonders die Verwendung von Seetang hervor.

Während die meisten Food-Hersteller noch angestrengt überlegen, wie sie den Kunststoffanteil ihrer Verpackungen reduzieren können, experimentieren einzelne Firmen und Start-ups bereits mit Verpackungen, die man nicht nur recyceln, sondern auch essen kann. Sie sind ein Beispiel dafür, wie „Guilt Free Shopping“ in Zukunft aussehen kann.

Unter den aktuellen Bemühungen, eine essbare Alternative zu Kunststoff zu entwickeln, sticht z. B. die Verwendung von Seetang besonders hervor. Es besitzt eine unmittelbar positive Wirkung auf die Umwelt. Das nahrhafte Gemüse aus dem Meer reduziert den Säuregehalt der Ozeane und mildert die Auswirkungen der globalen Erwärmung. Während es wächst, absorbiert es CO2. Für seine Produktion werden weder Dünger noch andere Ressourcen benötigt

BRUXEL WAFFLE

Das indonesische Start-up Evoware betrachtet es als seine Mission, “the eco-solution for plastic waste problems” zu sein. Für die ebenfalls in Indonesien ansässige Firma Bruxel Waffle entwickelte es aus Seegras eine essbare Verpackung für deren vegane Belgische Waffeln. Die nahrhafte Tüte schützt nicht nur das Produkt, sondern versorgt die Konsumenten zudem mit wichtigen Ballaststoffen, Mineralien und Vitaminen.

Foto: Evoware

OOHO

Das Londoner Start-up Skipping Rocks Lab, das auf nachhaltige Verpackungen spezialisiert ist, entwarf „water you can eat“. Die kleinen, mit Wasser gefüllten Blasen namens Ooho wurden konzipiert, um den verschwenderischen Gebrauch von Einwegwasserflaschen aus Kunststoff zu reduzieren. Die Ooho-Kapseln, die einfach verspeist werden können, bestehen aus einer Alge, die zu einer dünnen, klaren Membran verarbeitet wird. Sie umschließt die Flüssigkeit im Inneren wie eine durchsichtige Haut.

JUST EAT

Für den britischen Essenslieferdienst, Just Eat, adaptierte Skipping Rocks Lab seine OohO-Blasen für essbare Portionsbeutel für Ketchup und Soßen. Die Beutel aus Seetang wurden sechs Wochen lang von Just Eat zusammen mit Bestellungen für den Restaurantpartner The Fat Pizza ausgeliefert. Just Eat nahm bereits früher an umweltschonenden Initiativen teil. Um die CO2-Emissionen zu reduzieren, setzte es z. B. Elektroroller für die Auslieferung von Lebensmitteln ein.

Foto: Just Eat

TOMORROW MACHINE

Während ein Smoothie nur wenige Wochen haltbar ist, wird seine Verpackung nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums noch Jahrzehnte auf der Mülldeponie herumliegen. Um das zu ändern, kreiert das schwedische Designstudio Tomorrow Machine essbare Verpackungen, deren „Verfallsdatum“ zusammen mit dem des Produktes abläuft. Ihre Smoothies sind von einer gelee-artigen Verpackung aus Wasser und Algen umhüllt, die entweder mitgegessen wird oder sich innerhalb weniger Tage selbst kompostiert.

KFC HONG KONG

Auch Reispapier eignet sich für essbare Verpackungen. Für eine begrenzte Zeit bot KFC Hong Kong seine Double Down Sandwichs in einer Reispapierhülle an. Die von Ogilvy & Mather Group HK entworfenen “200 % edible wrappers” waren mit rot-schwarzen Mustern und verschiedenen Sprüchen in essbarer Tinte bedruckt: “Sorry. Trays are still not edible.” und “The wrapper is edible. So if you eat it, you’re recycling. Sort of.”

BETTER BURGER

Um die Vermüllung rund um die Läden zu stoppen, verkaufte Better Burger am International Earth Day 2018 seine Burger in einer essbaren Hülle, die angeblich wie Krabben-Cracker schmeckte. Mit dieser einmaligen Aktion wollte die australische Fast-Food-Kette, die an einem umweltfreundlichen Image arbeitet, neue Wege in eine müllarme Zukunft aufzeigen.

 


Quellennachweis:

¹ Edwin Aldrin Tan: Sustainable Packaging. Edible Wrappers Revive Indonesia’s Seaweed Farming Industry, auf: JumpStartMag.com, 14.02.2018.

Wolf Thiem