Warum immer mehr FMCG-Marken ihre politische Stimme erheben

Warum immer mehr FMCG-Marken ihre politische Stimme erheben

Die Zeiten ändern sich. Vor noch nicht allzu langer Zeit war es undenkbar, dass sich FMCG-Marken offen politisch äußern. In den letzten Jahren – und insbesondere in den vergangenen zwölf Monaten – hat sich das geändert. Es scheint als wäre der Shopper Trend MISSION POSSIBLE auf dem besten Weg, im Mainstream anzukommen. 

Der Grund dafür liegt auf der Hand. Der Konsum hat seine Unschuld verloren. Noch nie war Einkaufen so politisch wie heute. Die Verbraucher haben erkannt, dass jeder Einkauf ein politisches Votum ist. Zudem erkennen immer mehr FMCG-Marken, dass politische Statements ein sicherer Weg sind, um Aufmerksamkeit zu erregen, sich abzuheben und eine treue Community an sich zu binden.

Es hat sich gezeigt, dass Marken über ein politisches Engagement ein viel aktiveres, engagierteres Publikum erreichen. Ihre Beziehung zur Marke reicht viel weiter als die Liebe zu den Produkten. Davon profitieren Marken wie Tony’s Chocolonely, die ein soziales, politisches oder ökologisches Engagement fest ihrer DNA integriert haben. Mit ihrem Kampf gegen gegen Sklaverei in der Schokoladenlieferkette gehört die Schokoladenmarke zu den am schnellsten wachsenden in Großbritannien.

Hier sind sechs Best Cases, die zeigen, wie Marken den Shopper Trend MISSION POSSIBLE nutzen, um eine Markenpersönlichkeit aufzubauen, mit der sie sich vom Wettbewerb abheben und die Aufmerksamkeit der Shopper und Konsumenten auf sich ziehen.


Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, was den Shopper Trend MISSION POSSIBLE antreibt und warum er für die Zukunft des Shoppings so relevant ist, können Sie hier unseren Short Brief zum Trend downloaden.


BREWDOG

Schottland ist das erste Land, in dem Menstruationsprodukte per Gesetz kostenlos sind. Um das zu feiern, brachte BrewDog ein spezielles Bier auf den Markt. Mitgründer James Watt schrieb dazu auf Twitter und LinkedIn: „That made us bloody proud. So, we’re launching a Bloody Good Beer.“ Den gesamten Verkaufsgewinn spendete die schottische Biermarke an Bloody Good Period, eine Charity-Organisation, die Flüchtlinge, Asylbewerber und andere, die sich keine Menstruationsprodukte leisten können, mit solchen versorgt. Der 12er-Pack Bloody Good Beer kostete 23 britische Pfund. Mit solchen politischen Botschaften konnte BrewDog ein sehr engagierte Community von „Equity Punks“ aufbauen, die ihr Engagement unterstützen.

Foto: BrewDog

KITKAT

Nicht nur Start-ups und junge Marken, auch große Konzerne wie Nestlé erheben mittlerweile ihre politische Stimme. Im August 2020 kooperierte die zu Nestlé gehörende Marke KitKat mit R U OK?, einer australischen Wohltätigkeitsorganisation zur Suizidprävention. Zur Unterstützung des R U OK? Day im September brachte KitKat eine limitierte Auflage mit dem R U OK?-Schriftzug heraus. Die Verpackung sollte die Menschen daran erinnern, die Zeit, die sie mit dem Verzehr eines KitKats verbringen, für ein Gespräch mit Freunden, Familienmitgliedern und Kollegen zu nutzen. Die diesjährige R U OK?-Kampagne sollte die Menschen auch nach dem R U OK? Day dazu ermutigen, das Gespräch fortzusetzen, wenn jemand sagt, dass es ihm nicht gut geht.

Foto: Nestlé

MONDELEZ

Die zu Mondelez gehörende Keksmarke Oreo gehört zu beliebtesten Marken der GenZ. Mit ihren früheren Social-Media-Posts zum Thema Regenbogen und mit geschlechtsneutralen Limited Pronoun Editions hat sie bereits Schlagzeilen gemacht. Zur Feier des LGBTQ+ History Month im Oktober 2020 unterstützte Oreo die #ProudParent-Kampagne der Non-Profit-Organisation Parents, Families and Friends of Lesbians and Gays (PFLAG). Dazu brachte Oreo die #ProudParent OREO Rainbow Cookies Limited Edition heraus, deren Kekse mit regenbogenfarbener Creme gefüllt waren. Um eine der 10.000 Packungen zu erhalten, die nicht im Handel erhältlich waren, mussten die Teilnehmer, ein Foto in den sozialen Medien zu posten, das sie als Verbündete zeigte. 

Foto: Oreo

STACY’S

Laut der Snack-Marke Stacy’s wünschen sich 67% der Verbraucher, dass es einfacher wäre, Produkte von Unternehmen zu finden, die von Frauen geführt werden. 79% halten es für wichtig, dass in ihren Gemeinden mehr Unternehmen von Frauen gegründet werden. Deshalb brachte Stacy’s eine geotargeted Limited Edition ihrer Pita Chips auf den Markt, die zeigt, wo es weibliche Firmengründer in der Nachbarschaft gibt. Der QR-Code auf der Verpackung ist mit einem „Female Founder Finder“ verlinkt, der mit Hilfe von Geotargeting den Weg zu über 13.000 von Frauen geführte Unternehmen weist. Die Kampagne ist Teil des „Stacy’s Rise Project“, einem Mentorenprogramms für weibliche Unternehmer. Stacys ist selbst eine von Frauen gegründete Marke, die jetzt Teil von Frito-Lay ist.

Foto: Stacy’s

DOVE MEN+CARE

Inspiriert von den Aktionen der Mitglieder der National Basketball Players Association (NBPA) gegen Rassendiskriminierung und Polizeigewalt schloss sich Dove Men+Care mit der NBPA für die Initiative Commit To C.A.R.E. (Care About Racial Equality) Now zusammen. Sie soll dazu beitragen, eine Gesellschaft zu schaffen, in der schwarze Männer und junge Männer gepflegt, respektiert, unterstützt und geschützt werden. Sie soll die Menschlichkeit schwarzer Männer zeigen, ehren und feiern. Gleichzeitig soll sie eine Reihe von Themen wie öffentliche Sicherheit, sichere und faire Wahlen, Engagement in der Gemeinschaft und die korrekte Darstellung schwarzer Männer in den Medien ansprechen.

HORNITOS

Durch COVID-19 verschlechterte sich auch die Situation für angehende US-Bürger auf ihrem Weg zur Staatsbürgerschaft. Zu ihrer Unterstützung startete die Tequila-Marke Hornitos die Initiative A Fair Shot. Die auf mehrere Jahre angelegte Initiative wurde in Zusammenarbeit mit The League of United Latin American Citizens (LULAC Institute) und We Are All Human (WAAH) entwickelt. Sie soll die US-amerikanischen Einwanderergemeinden mit lebensnotwendigen Dinge wie Haushaltswaren und Körperpflegeartikel versorgen. Zudem soll sie den Mitgliedern der spanischsprachigen Gemeinden wichtige Informationen zur Staatsbürgerschaft zu vermitteln. Die Gründerfamilie von Hornitos Tequila wanderte 1873 selbst aus Mexiko in die Vereinigten Staaten ein.

Foto: Hornitos

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie den Trend MISSION POSSIBLE zur Steigerung des Shopper Engagements nutzen können steigern, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

 


Vorschaubild: Oreo

Wolf Thiem