Was Sie schon immer über das unbekannte Wesen der Gen Z wissen wollten

Was Sie schon immer über das unbekannte Wesen der Gen Z wissen wollten

Oh, mein Gott, wie schnell die Kinder groß geworden sind! Solche OMG-Momente kennen nicht nur Eltern, sondern auch Marketingentscheider: Gestern lief die Gen Z – zwischen 1998 und 2016 geboren – noch in Windeln herum und heute ist sie eine ernstzunehmende Konsumentengruppe.

Natürlich gibt es mittlerweile jede Menge Studien über die Gen Z. Doch wer hat schon die Zeit, sie alle zu lesen.

Damit es Ihnen nicht wie den Eltern ergeht, die plötzlich nicht mehr wissen, was in den Köpfen ihrer herangewachsenen Kinder vor sich geht, haben wir hier ein paar interessante Erkenntnisse über die Konsumenten der Zukunft für Sie zusammengetragen – inklusive ein paar Handlungsempfehlungen für eine optimale Customer Experience.

JETZT WIRD ES INTERESSANT

– Es ist soweit: Die ersten Angehörigen der Gen Z treten ins Berufsleben ein und gewinnen als Shopper zunehmend an Bedeutung. Bereits in einem Jahrzehnt werden sie, so prognostiziert es OC&C, ein Drittel der weltweiten Konsumenten stellen.

MOBILE VON GEBURT AN

– Man kann es nicht oft genug betonen: Die Gen Z ist die erste Generation, die in eine digitalisierte Welt hineingeboren wurde. Sie geht nicht mehr online. Sie lebt online. Das heißt, dass sie nicht mehr zwischen digital und analog unterscheidet. Das hat Konsequenzen für die gesamte Shopper Experience.

– 98 % der 14- bis 18-Jährigen besitzen ein eigenes Handy, so Elbdudler. Das Smartphone ist ihr ständiger Lebensbegleiter und Mobile ihr präferierter Kommunikationskanal. Das müssen Marken berücksichtigen und die Inhalte und das Design ihrer Kommunikation für Mobile optimieren.

In ihren Einstellungen und Verhaltensweisen ähnelt sich die Gen Z über alle Länder hinweg.

WELTWEIT ALLE GLEICH

– Gut zu wissen: Laut OC&C ähneln sich die Einstellungen und Verhaltensweisen der Gen Zler überall auf der Welt. Das unterscheidet sie von den älteren Generationen und macht sie untereinander vergleichbar. Das bedeutet, dass sich Aussagen über Gen Zlern in den USA oder anderswo durchaus auch auf Deutschland übertragen lassen.

HUNGRIG NACH ERLEBNISSEN

– Das bestätigt, was wir schon wissen: Gen Zler sind erlebnisorientiert. Über ein Fünftel der in Deutschland Befragten geben ihr Geld lieber für Erlebnisse als für Produkte aus, so OC&C . Das zeigt, dass der Trend Erlebnisse statt Besitz keine kurzfristige Modeerscheinung ist.

– Oh, das ist interessant: Für eine besseres Kundenerlebnis sind 62 % der Gen Z laut Adobe bereit, ihre Daten an Marken weiterzugeben. Bei den anderen Generationen nimmt diese Bereitschaft mit zunehmenden Alter ab.

Die Gen Z kauft gerne in Geschäften ein, wenn die Shopper Experience ihre Erwartungen erfüllt.

GEHEN GERNE SHOPPEN

– Das klingt doch vielversprechend: 80 % der von Criteo befragten Gen Zler geben an, dass sie gerne in Geschäften stöbern. 68 % kaufen gerne im Laden ein, da sie so erfahren, was gerade angesagt ist.

Criteo weiß auch, dass die Gen Z schnell enttäuscht ist, wenn die Shopper Experience nicht ihren Erwartungen erfüllt. Händler gewinnen ihre Aufmerksamkeit und Loyalität durch personalisierte Erlebnisse, stylisch attraktives Store Design, bestmögliche Produktpräsentationen und besondere Angebote, z. B. durch Limited Editions.

BEWUSST, ABER NICHT UMWELTBEWUSST

– Das ist neu: Laut OC&C verlieren Preis und Qualität als Auswahlkriterien für eine Marke oder ein Produkt weiter an Bedeutung. Stattdessen legt die Gen Z Wert legen auf Stil, Einzigartigkeit und Nachhaltigkeit.

– Ganz schön widersprüchlich: Soziale Verantwortung spielt bei Kaufentscheidungen eine wichtige Rolle, die Umwelt aber weniger. OC&C gibt an, dass nur 11 % der Befragten in Deutschland ihren Verbrauch von Einweg-Plastik aktiv reduzieren.

Die Gen Z betreibt gründliche Produkt- und Preisrecherchen, bevor sie eine Kaufentscheidung trifft.

KEINE LEICHTE ENTSCHEIDUNG

– Gut zu wissen: Während andere Generationen primär Amazon nutzen, um nach Produkten zu suchen und sich über sie zu informieren, werden laut inRiver für junge Konsumenten andere Plattformen immer wichtiger.

– Auch OC&C kommt zu dem Ergebnis, dass die Gen Z fürs Shopping seltener Suchmaschinen oder Multi-Brand-Plattformen nutzen.

– Laut inRiver besuchen junge Konsumenten immer häufiger die Websites von Marken, statt sich bei E-Commerce-Plattformen wie Amazon über deren Produkte zu informieren. Marken müssen sich also auf veränderte Recherche-Gewohnheiten vorbereiten und verstärkt in die digitale Customer Journey investieren.

LEICHT BEEINFLUSSBAR

– Das klingt gut: Die Gen Z ist eher bereit, mit Marken und deren Werbung zu interagieren als ältere Generationen. Laut Adobe sind 60 % von ihnen offen dafür, mit Marken in sozialen Netzwerken und Foren oder auf Messaging-Websites in einen Dialog zu treten. 54 % interagiert sogar regelmäßig mit Markenwerbung.

– In den sozialen Medien hat WhatsApp die Nase vorn (80 %). Gefolgt von Instagram (75 %) und YouTube (68 %). Facebook spielt nur noch eine untergeordnete Rolle (52 %), weiß Adobe.

Die Gen Z will nicht nur mitreden, sondern selber gestalten und kreativ tätig sein.

MITREDEN UND MITGESTALTEN

– Ganz schön anspruchsvoll: IBM hat herausgefunden, dass die Gen Z es liebt, sich mit Marken auszutauschen. 76 % der Befragten erwarten, dass Marken auf ihre Kommentare und Anmerkungen eingehen.

– Doch die Gen Z will nicht nur mitreden. Sie will selber gestalten und kreativ sein. Dafür nutzt sie die digitalen Kanäle, um ihre Ideen zu zeigen und Feedback zu erhalten.

– Laut Snap Inc. und JWT Intelligence verwenden 56 % der Gen Z soziale Apps, um sich kreativ auszudrücken. 51 % glauben, sie seien kreativer als ihre Vorgängergenerationen. 49 % nutzen soziale Apps zur kreativen Inspiration von außen.

ZEIT FÜR EIN ERSTES FAZIT

– Gen Zler sind digitale Selbstdarsteller und verstehen sich als Influencer. Dafür nutzen sie intuitiv die digitalen Tools der Plattformen und sozialen Netzwerke.

– Sie sind stark vernetzt und switchen zwischen zahllosen Kommunikations- und Informationskanälen hin und her.

– Sie sind meinungsstark, aber lassen sich auf digitalem Wege durch Freunde, Prominente und Influencer beeinflussen.

– Sowohl in der digitalen als auch in der physischen Welt suchen sie nach einzigartigen Erlebnissen. Wer ihre Erwartungen nicht erfüllt, wird gnadenlos abgestraft.

 

Wenn Sie mehr über die Gen Z erfahren wollen, fragen Sie uns einfach. Für alle, die sich die Zeit nehmen wollen, um ihr Wissen über die Konsumenten der Zukunft zu vertiefen, haben wir ein paar interessante Studie zusammengestellt. Folgen Sie einfach den Links:

Adobe: Across the Ages, September 2019.
Criteo: Generation Z – der Report. Basierend auf der Criteo Shopper Story, Juni 2018.
Elbdudler: Jugendstudie 2018. Wie tickt die Generation Z?, 2018.
IBM Institute for Business Value, Gen Z brand relationships. Authenticity matters, July 2017.
InRiver: Generation Z: Vier Tipps für zukunftsorientiertes Marketing, Juni 2019.
OC&C Strategy Consultants: Eine Generation ohne Grenzen. Generation Z wird erwachsen, März 2019.
Snap Inc. und JWT Intelligence: Into Z Future: Understanding Gen Z, the Next Generation of Super Creatives, Juni 2019.

 


 

Vorschaubild: Shutterstock

Wolf Thiem