Wie das Gaming das Internet und den E-Commerce neu erfindet

Wie das Gaming das Internet und den E-Commerce neu erfindet

„Metaverse“ ist gerade eines der heißesten Buzzwords der globalen Tech-Elite. Viele sehen in ihm die Zukunft des Internets und des E-Commerce. Sie glauben, dass es die Art und Weise, wie wir künftig in der digitalen Welt miteinander kommunizieren und interagieren, spielen und arbeiten werden, radikal verändern wird – und natürlich auch wie wir demnächst im Netz einkaufen werden. Einen Vorgeschmack darauf geben Digital Games wie Animal Crossing und Fortnite. 

Nach der äußerst kurzlebigen Euphorie rund um die virtuelle Welt Second Life zu Beginn des Jahrtausends ist der Wettlauf um das Metaverse erneut im vollen Gange. Zahlreiche Tech-Giganten pumpen seit Jahren Milliarden von US-Dollar in seinen Aufbau. Zu den wichtigsten Wegbereiter gehört die Gaming-Industrie. 

Mit einem prognostizierten Umsatz von 198 Milliarden US-Dollar bis 2024 entwickeln sich Games zur nächsten dominanten Technologieplattform – ähnlich wie Suchmaschinen, Smartphones und soziale Netzwerke. Sie dienen längst nicht mehr nur dem Spielen, sondern werden zu Kulissen für vielfältige Aktivitäten und verwandeln sich in kulturelle Orte der Kreativität und Konnektivität.

Im Metaverse verschmilzt das Digitale mit dem Realen. Das eröffnet auch Marken neue kreative Räume für virtuelle Produkteinführungen, Events, Headquarters etc. Kein Wunder, dass die experimentierfreudigsten von ihnen bereits erste Gehversuche in den neuen virtuellen Spielwelten unternehmen.

Hier sind sechs Best Cases, die zeigen, wie der Shopper Trend METAVERSAL SHOPPING die Art und Weise verändert, wie Marken mit Shoppern in Zukunft kommunizieren und interagieren werden.


Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, was den Shopper Trend METAVERSAL SHOPPING antreibt und warum er für die Zukunft des Shoppings so relevant ist, können Sie hier unseren Short Brief zum Trend downloaden.


TESLA & TENCENT

Product Placement in virtuellen Spielumgebungen Gang und Gäbe. Zur Einführung der neuen Tesla Fahrzeuge „Model 3“ und „Model X“ im Juli 2020 platzierte der Automobilhersteller die Modelle inklusive Ladestationen und einem Erlebniszentrum in das Spiel „Game for Peace“, einem beliebten Smartphonespiel von Tencent. Die Spieler konnten die neuen Modelle im Spiel quasi Probe fahren. Gleichzeitig konnten die Autos im gleichen Look wie im Game als Limited Edition auch im realen Leben gekauft werden. Tesla präsentierte eines der Fahrzeuge auf der China Joy Game Exhibition in Schanghai mit einer riesigen Airdrop-Box, die das Spielthema nachstellte.

Foto: Game for Peace @teslacn

RUFFLES

Games bilden immer häufiger die Kulisse für virtuelle Events. So kreierte die Kartoffelchip-Marke Ruffles z.B. in Fortnite eine virtuelle Abschlussreise für brasilianische Teenager nach Porto Seguro auf der Insel Bahia. Jedes Jahr fahren Tausende von ihnen dorthin, um das Ende der Highschool zu feiern. COVID-19 machte dies unmöglich. Also baute Ruffles die Stadt virtuell nach. In Kooperation mit dem bekannten Fortnite-Spieler Sharshock wurden diverse Attraktionen geschaffen. Höhepunkt war der Besuch der Dennis-DJ-Show. Über einen QR-Code auf der Bühne gelangten die Spieler zum Youtube-Kanal von Ruffles, wo die Live-Show stattfand.

TIGER BEER

Um Usern während der Pandemie die Atmosphäre und das Erlebnis von Street Food zu vermitteln, startete Tiger Beer Malaysia im Oktober 2020 das weltweit erste immersive „Tiger Street Food Virtual Festival“, das von zu Hause aus besucht werden konnte. Für das Online-Erlebnis konnten Besucher ihren eigenen Avatar erstellen, um das virtuelle Festival zu durchstreifen und verschiedene Straßenstände in einer 3D-Umgebung aufzusuchen. An jedem Stand konnten Kunden Street Food und Bier bestellen, die ihnen nach Hause geliefert wurden. Die Gäste konnten auch an virtuellen Live-Spielen teilnehmen.

CHRISTIAN LOUBOUTIN

Während der Pariser Fashion Week präsentierte die Luxusschuhmarke Christian Louboutin ihre Damen- und Herrenkollektion in der virtuellen „Loubi World“, die auf der Social-Gaming-App Zepeto gehostet wurde. Die Besucher konnten einen Auftritt der Sängerin King Princess erleben, mit anderen Avataren interagieren und Louboutin-Artikel anprobieren. Die „Loubi World“ war eine virtuelle Nachbildung der Lieblingsorte des Schuh-Designers in Paris, darunter der Eiffelturm, eine Café-Terrasse, ein Karussell, die Galerie Véro-Dodat und eine Nachbildung des neuen Flagship Stores der Marke in der Rue Saint-Honoré.

UNIQLO

Mit dem Game „Animal Crossing: New Horizon“ gehört Nintendo ungewollt zu den Gewinnern der Pandemie. Viele Marken nutzen den anhaltenden Hype um das Spiel für ihr Marketing. Im April 2021 brachte der japanische Modehändler UNIQLO sogar eine Kollektion für Animal Crossing auf den Markt. Spieler, die die „UNIQLO-Insel“ besuchen, können Kleidungsstücke herunterladen und ihre Avatare damit einkleiden oder sie an ihre Insel-Mitbewohner verschenken. Die Kollektion, die gängige Motive und Symbole aus dem Spiel enthält, konnte auch in der realen Welt online und in UNIQLO-Geschäften ab 9,90 USD erworben werden.

IMVU

Die grenzenlose Kreativität des Metaverse eröffnet Marken neue Möglichkeit, ihre Produkte auch als NFTs (Non-Fungible-Token) zu vermarkten. Im Mai 2021 veranstaltete die Social-Metaverse-Plattform IMVU eine virtuelle Modenschau mit tragbaren NFTs von aufstrebenden Modedesignern. IMVU-User konnten die NFTs als Accessoires für ihre Avatare erwerben, um ihre Lieblingsdesignermarken vor ihren Freunden und anderen Usern im Metaverse stolz zu präsentieren. Die NFTs wurden versteigert. Die Preise begannen bei 100 US-Dollar. Die Auktionen liefen 30 Tage lang. Bezahlt wurden sie mit VCOIN, der eigenen digitalen Währung von IMVU.

Wenn Sie mehr über die Zukunft des Shoppings erfahren möchten und darüber, wie Sie eine Shopper Experience kreieren, die Ihre Kunden begeistert, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

 


Vorschaubild: Game for Peace @teslacn

Wolf Thiem