Wie FMCG-Marken am POS von Shoppern mehr gesehen werden

Wie FMCG-Marken am POS von Shoppern mehr gesehen werden

Schon vor Corona standen Marken vor der großen Herausforderung, in Super- und Drogeriemärkten wahrgenommen zu werden. Verpackungen spielen dabei seit jeher eine entscheidende Rolle. In Zeiten von Corona ist es wichtiger denn je, dass sie auffallen. Denn durch die Pandemie ist es für Marken noch schwieriger geworden, am Point of Sale von Shoppern gesehen zu werden. 

Durch COVID-19 ist der wöchentliche Einkauf im Super- und Drogeriemarkt mehr denn je zu einer lästigen Notwendigkeit geworden, die nicht wirklich Spaß macht. Studien zeigen, dass sich die Angst vor dem Virus sogar kognitiv auf das Einkaufsverhalten auswirkt. 

Die Fähigkeit der Corona gestressten Shopper, sich zu konzentrieren, Produkte wahrzunehmen, zu unterscheiden, zu verstehen, sich an sie zu erinnern und zu lokalisieren, nimmt ab. Während sie die Regale nach den gesuchten Produkten scannen, sinkt ihre Aufmerksamkeit für andere Marken, Neuheiten und sensorische Hinweise.

Die neuen, Pandemie bedingten Einkaufsroutinen können nur von Verpackungen durchbrochen werden, die wirklich starke visuelle Impulse setzen, damit Marken schneller im Regal erkannt und identifiziert werden. Anhand von 6 Best Practices zeigen wir, wie ungewöhnliches Packaging Design und eine auffallende Semiotik die Visibilität von Marken am POS signifikant steigert.

PG TIPS

Nach fast 20 Jahren überarbeitete PG tips, Großbritanniens beliebteste Teemarke, in 2016 das Verpackungsdesign für ihr gesamtes Sortiment. Das Ergebnis ist ein auf die Markenfarben Rot, Grün und Weiß reduziertes Design. Nach dem Motto „Less is more“ verzichtet es komplett auf Illustrationen. Die Texte auf den Verpackungen sind auf ein Minimum reduziert. Der neue Look sorgt für deutlich mehr Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit im Regal und erleichtert es den Shopper, ihre Lieblingsteemarke im Regal zu finden. Das Design unterstreicht zudem die Autorität der Marke innerhalb der Kategorie und macht die Marke, nach Aussage des Unternehmens, vor allem für jüngere Konsumenten relevanter.

 WAITROSE

Die Idee, Wein in Schläuchen zu verkaufen, ist nicht wirklich etwas Neues. Doch Waitrose gewinnt ihr einen neuen Aspekt ab. Zusammen mit den italienischen Winzern Orion Wines präsentierte der britische Lebensmittelhändler eine sehr stilvolle Variante. Im ehrgeizigen Bestreben der führende nachhaltige Einzelhändler in Großbritannien zu werden, stellte die Handelskette eine spezielle umweltfreundliche Lösung für ihren Wein vor. Die Verpackung in Form einer elegant gestalteten Röhre enthält einen Beutel mit dem Inhalt von drei Glasflaschen Wein. Sie ist nicht nur ein aufmerksamkeitsstarker Eye-Catcher im Regal, sondern auch zu 100% recycelbar.

Foto: Waitrose

HUN

Noch einen Schritt weiter bei ihren Verpackungen geht die neu eingeführte Premium-Weinmarke HUN, die ihre Weine in Dosen abfüllt. Mit dem Slogan „Great Wine in a Can“ richtet sie sich speziell an Millennials und will Bequemlichkeit, umweltfreundliche Verpackung und hochwertigen Geschmack miteinander verbinden. Ursprünglich war die Marke als „On the go“-Genuss für unterwegs und für Zusammenkünfte im Freien konzipiert. Im Zuge von Corona wurde das Konzept geändert. Mit ihrer augenzwinkernden Kampagnen „U Ok Hun (Kurzform für honey)?“ zielt sie nun auf Millennials in Corona bedingter Selbstisolierung. HUN soll in 481 Tesco-Geschäften mit drei Premium-Weinen erhältlich sein.

Foto: HUN

CHEERIOS

Gleich acht verschiedene Verpackungen brachte die Zerealienmarke Cheerios im Sommer auf den Markt – und das, obwohl Nestlé Brasilia zu Beginn der Pandemie 75% der Marketingpläne auf Eis gelegt hat. So sehr waren die Marketingverantwortlichen von der Idee überzeugt. Die Kampagne „One Size Fits All“ kreist um insgesamt acht Packungsgrößen für unterschiedliche Familiengrößen. Sie reichen von Schachteln von 120g für Menschen, die ihr Zuhause mit einem Haustier teilen, über 480g für Paare mit Kindern bis hin zu 2,4kg für besonders große Freundescliquen. Das Packaging Design zelebriert auf spielerische Weise die Kernzielgruppe, die es repräsentiert.

SHAPEART

Man muss nicht gleich die ganze Verpackung verändern, um mehr Aufmerksamkeit im Regal zu erreichen. Manchmal genügt bereits ein Detail. Mit „ShapeArt“ hat der Verpackungsexperte Amcor einzigartige Verschlusskappen für Weine und Spirituosen entwickelt. Die Verschlüsse werden aus hochwertigen Aluminiummaterialien hergestellt und sind vollständig recycelbar. Umfangreiche Veredelungs-, Engineering- und Finishing-Optionen ermöglichen es, die Verschlüsse auf die Markenidentität des jeweiligen Unternehmens abzustimmen. Amcor erklärt: „Das Ergebnis ist ein maßgeschneiderter, wiederverwertbarer Aluminiumverschluss, der die Blicke auf sich zieht, Interesse weckt und einen überzeugenden ersten Eindruck vermittelt“.

BOMBAY SAPPHIRE

Limited Editions, die nur in begrenzter Auflage und für kurze Zeit erhältlich sind, wecken häufig das Interesse von Markenfans, indem sie ihnen eine Gefühl von Exklusivität und Dringlichkeit vermitteln. Die Premium-Gin-Marke Bombay Sapphire brachte zusammen mit dem US-Künstler Hebru Brantley eine Limited Edition ihrer Flasche heraus. Sie ist die erste von einem Künstler entworfene Flasche der Marke. Ihr einzigartiger Look vereint die Einflüsse der Street Art und den afro-futuristischen Stil des Chicagoer Künstlers meinander. Als Teil einer langfristigeren Initiative zur Förderung marginalisierter Stimmen in der Kunst soll ihr Verkauf der Chicagoer Sektion von Black Lives Matter zugute kommen.

Wenn Sie mehr über „The New Normal at POS“ wissen wollen, und wie Ihre Marken in Zeiten von Corona wieder stärker gesehen wird, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

 


Vorschaubild: Bombay Sapphire

Wolf Thiem