25 Feb Wie Marken die Kreativität ihrer Konsumenten erfolgreich für sich nutzen
Allein schon ein kurzer Blick auf Facebook, Instagram, Snapchat oder TikTok genügt, um zu erkennen: Wir leben im Zeitalter des „Personal Branding“, in dem Kreativität die neue Statuswährung ist. Bereits der kleinste schöpferische Funke wird von den Usern in den sozialen Medien gepostet und geteilt, um sich gegenüber Freunden und Fremden zu profilieren. Marken können die kreativen Ambitionen der Konsumenten gezielt herausfordern und sie für effektive Engagement-Strategien nutzen.
In der Pandemie sind die Menschen sogar noch kreativer als sonst. Zum einen, weil sie plötzlich viel Zeit haben, die es sinnvoll zu nutzen gilt. Zum anderen, weil sie Kreativität als Therapie gegen Corona-bedingten Stress entdecken. Eine Studie von Accenture im Sommer 2020 ergab, dass 58% der weltweit befragten Verbraucher neue Kochrezepte ausprobierten. 47% versuchten sich an neuen Hobbys oder kehrten zu alten zurück.
Auf der Suche nach statusrelevanten Erlebnissen und Aktivitäten wenden sich Verbraucher verstärkt Marken zu, die ihnen helfen, ihren Schöpferdrang auszuleben und zu teilen.
Hier sind 6 Best Cases, die zeigen, wie Marken den Trend CREATIVE CHALLENGES erfolgreich nutzen, um das Customer Engagement zu steigern oder um zusammen mit ihren Kunden neue Lösungen zu entwickeln bzw. auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten.
Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, was den Trend CREATIVE CHALLENGES antreibt und warum er für die Zukunft des Shoppings so relevant ist, können Sie hier unseren Short Brief zum Trend downloaden.
KRAFT HEINZ
Im Sommer 2020 startete Heinz Brasil mit #MakingArtWithHeinz eine Kampagne, die die Menschen ermutigen sollte, zu Hause zu bleiben, soziale Distanz zu üben und kreativ werden. Heinz machte sich den Umstand zunutze, dass die Menschen auf Instagram gerne leere Silhouetten ausmalen und teilen, und stellte eine eigene Hamburger-Vorlage ein, mit der die Menschen ihren Traum-Burger kreieren und auf ihrem Profil posten konnten. Die kreativsten Entwürfe wurden von renommierten Köchen der besten Burger-Lokale im Land, die mit Heinz zusammenarbeiten, ausgewählt und realisiert. Die Schöpfer der prämierten Burger bekamen ihre Kreationen nach Hause geliefert – natürlich zusammen mit dem weltweiten Nr. 1 Ketchup.
IKEA
Das Internet ist voll mit Anleitungen, wie man ein Lebkuchenhaus zu Weihnachten selber machen kann. Jetzt kann man es sogar mit den kultigen Flatpack-Möbeln von IKEA einrichten. Dazu hat das schwedische Möbelhaus ein „Gingerbread Höme“-Montageset entwickelt, dass man sich zu Hause herunterladen und ausdrucken kann. Es ähnelt den Bedienungsanleitungen des Unternehmens mit ihren Schritt-für-Schritt-Abbildungen. Die Bauteile der Miniaturmöbel werden mittels abgebildeter Schablonen angefertigt, die auf den ausgerollten Lebkuchenteig gelegt und nachgezeichnet werden. Das Ergebnis sind IKEA Klassiker wie das BILLY Bücherregal aus Lebkuchen und Zuckerguss statt aus MDF und Schrauben.
FRITO-LAY
Bei Markenclubs geht es längst nicht mehr darum, die Kunden mit Coupons, Treueprämien und Gewinnspielen bei Laune zu halten. Immer mehr Marken nutzen sie, um wertvolle Fähigkeiten, das Fachwissen und die Kreativität ihrer Fangemeinden anzuzapfen und sie für die Marken- und Produktentwicklung zu nutzen. Ein sehr exklusives Beispiel ist der „Snack Society Club“ des Snack-Herstellers Frito-Lay. Insgesamt wurden nur 22 sorgfältig ausgewählte Markenfans eingeladen, dem Club beizutreten. Die handverlesenen Mitglieder nutzen eine exklusive App, um miteinander zu kommunizieren sowie an der Erstellung von Social-Media-Inhalten und an besonderen Veranstaltungen mitzuwirken. Im Gegenzug werden sie mit kostenlosen Snacks belohnt.
SEAT
Ladesäulen für Elektroautos sind nicht wirklich schön. Ein Drittel der Briten hält sie sogar für Schandflecke. Um die Ästhetik der EV-Ladestationen zu verbessern, hat der Automobilhersteller SEAT in Großbritannien einen Malwettbewerb für Kinder im Alter zwischen drei und 13 Jahren gestartet. Das neue Design ist ein Mosaik aus Zeichnungen, die von den Kids angefertigt wurden. Die Kinder waren aufgerufen, Bilder einzureichen, die zeigen sollten, wie sie sich Elektroautos in der Zukunft vorstellen und welche positiven Auswirkungen sie auf die Umwelt haben. Die Zeichnungen reichten von lebendigen Planeten bis hin zu fliegenden Autos. Die neugestalteten Ladestationen sollen im ganzen Land eingeführt werden.
CD PROJEKT RED
Die Verzögerungen beim Launch des mit großer Spannung erwarteten Online-Games „Cyberpunk 2077“ sorgten immer wieder für Unmut in der Fangemeinde. Um die Fans abzulenken, startete CD Projekt Red im Sommer 2020 einen globalen Cosplay-Wettbewerb unter dem Hashtag #CyberpunkCosplayContest. Die Teilnehmer waren aufgefordert, ihre eigenen Kostüme zu kreieren und sich in einen der Charaktere aus dem Spiel zu verwandeln. Bewerben konnten sie sich online und über Gaming-Events auf der ganzen Welt. Die Kostüme der Finalisten enthielten Prothesen, Maschinen, handgefertigte Kleidung und mehr. Die Gewinner erhielten Gelder aus dem Preispool in Höhe von 40.000 US-Dollar und eine handgefertigte Trophäe, die einer Waffe aus dem Spiel ähnelt.
AMORA
Von Video-Games, in denen User ihre Kreativität ausleben können, können Marken auch direkt profitieren. So holte sich Amaro die Inspirationen für ihre neue Modelkollektion aus dem Spiel „Animal Crossing“. Dazu erschuf die brasilianische Modemarke einen eigenen Avatar namens Mara. Die Spieler konnten Mara auf ihrer Insel besuchen und ihr die selbstentworfenen Outfits ihrer Avatare zeigen. Unter den präsentierten Outfits wählten die Designer von Amaro ihre Favoriten aus, die als Teil der neuen realen Capsule Kollektion produziert werden sollten. Die Spieler, deren Entwürfe ausgewählt wurden, wurden mit Gutscheinen belohnt. Mindestens 13 Modelle gingen in Produktion.
Wenn Sie wissen wollen, wie Sie das Engagement Ihrer Konsumenten mit Hilfe von CREATIVE CHALLENGES steigern, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.
Vorschaubild: Kraft Heinz via Ads of the World