Wie Marken sich als Mental Supporters der jungen Generation profilieren

Wie Marken sich als Mental Supporters der jungen Generation profilieren

Die Wünsche der jungen Menschen für das restliche Jahr 2021 sind bescheiden. Nach einem Jahr COVID-19 und mehr als die Hälfte davon im Lockdown sind sie mental am Ende. Sie wünschen sich nur noch eins: NORMALITÄT. Große Träume und Pläne haben sie keine mehr. Die Generation Lockdown will einfach ihr Leben wieder in die Spur bringen und nimmt dazu auch gerne die Hilfe von Marken an.

Um das psychische Wohlbefinden der jüngeren Generationen stand es bereits vor der Pandemie nicht besonders gut. Schon vor 2020 waren Depressionen, Angstzuständen, ADHS und Burnouts unter jüngeren Menschen derart stark verbreitet. Die Pandemie hat alles noch schlimmer gemacht.

Das zeigt ein Vergleich der Daten des Nationalen WohlstandsIndex für Deutschland. Bis 2019 fühlten sich die Jüngeren stets glücklicher als die Älteren. Ende 2020 trifft das nicht mehr zu. Da ihnen die Pandemie fast alles genommen hat, was zum Jungsein dazu gehört, sehen 45% der 16-24-Jährigen im Alltag nur wenig, auf das sie sich freuen. Das macht auch jene depressiv, die es vorher nicht waren.

Zum mangelnde Glücksgefühl gesellen sich auch massive Zukunftsängste. Aus Furcht künftig nicht allein zurechtzukommen, sind sie offen für mentale Unterstützung und nehmen sie auch gerne von Marken an, wenn sie die richtige Sprache treffen. 

Hier sind sechs Best Cases, die zeigen, wie Marken mit viel Empathie auf die Gefühlslage der jungen Generationen reagieren. Indem sie Werte und Erlebnisse vermitteln, unterstützen sie sie mental bei der Rückkehr in die Normalität der Post-Corona-Ära.


Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, was den Shopper Trend MENTAL SUPPORTERS antreibt und warum er für die Zukunft des Shoppings auch über Corona hinaus relevant ist, können Sie hier unseren Short Brief zum Trend downloaden.


JANSPORT

Mehr als 7 von 10 jungen Menschen sagen, dass sie unter psychischen Probleme leiden. Durch COVID-19 hat sich die Situation extrem verschärft. Zum Auftakt des Mental Health Awareness Month im Mai 2020 startete die US-Rucksackmarke JanSport die #LightenTheLoad-Kampagne. Zusammen mit Experten für psychische Gesundheit veranstaltete das Unternehmen Live-Sessions auf Instagram, in denen junge Leute an einer offenen Diskussion über psychische Gesundheitsthemen teilnehmen konnten, die die Generation Z direkt betreffen. Mit diesem Forum machte JanSport deutlich, dass psychische Gesundheit kein Tabuthema sein muss, und zeigte jungen Menschen, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind.

Foto: JanSport

SELFMADE

Angesichts des Schocks, den die Pandemie darstellt, will die Kosmetikmarke Selfmade ein Partner für Menschen sein, die an sich selbst arbeiten. Das Start-up betrachtet die Hautpflege als Vehikel für die psychische Gesundheit und kombiniert ihr Debütprodukt mit einem digitalen Tool namens CommonRoom. Es führt die Nutzer durch therapeutische Konzepte, um die schädlichen Folgen von Stress für die Haut zu bekämpfen. Entwickelt wurde es zusammen mit Psychologen und „junior advisors“ der Generation Z. Es verfolgt die Stimmung, den Schlaf und die Selbstfürsorge der User und dient dazu, Hautpflegerituale zu etablieren. Bereits vor der Markteinführung hatten sich 3.315 Personen auf der Warteliste der Marke eingetragen.

HERMÈS

Zum chinesischen „Tag der Arbeit“ im Mai 2021 hat Hermès eine Reihe von Yoga-Tutorials über sein WeChat Mini-Programm gestartet. Mi Hilfe dieser Videos können Hermès-Kunden ihr Wohlbefinden verbessern. Gleichzeitig bewirbt die Luxusmarkte mit ihnen ihre neuesten Accessoires. In vier Videos, die zwischen 13 und 21 Minuten dauern, wird gezeigt, wie Kunden ihre Gürtel, Schals, Lederwaren und Hüte in ihre Übungen einbauen können. Die Clips bauen auf der Hermès-Marketingkampagne „Start the movement“ auf, die im Februar gestartet wurde und eine Einladung ist, „to be an everyday athlete with elegance and agility“.

LEGO

7 von 10 Erwachsenen geben an, dass sie oft nach neuen Wegen suchen, um sich zu entspannen. Mehr als 8 von 10 sagen, dass Spielen ihnen dabei hilft. Mit ihrer Botanical Collection will LEGO auf spielerische Art und Weise die Achtsamkeit fördern. Sie umfasst zwei Bausets, mit jeweils rund 800 Teilen, mit denen sich Erwachsene einen Hauch von Natur in ihr Zuhause holen und sich entspannen können, indem sie ihre botanischen „Bauwerke“ selbst zusammenbauen. Sie sind das perfekte Projekt für all jene, die kreativ werden, sich entspannen und Momente der Achtsamkeit am Tag genießen wollen. Für die Kollektion wurde pflanzlicher Kunststoff verwendet, der aus nachhaltig angebautem Zuckerrohr hergestellt wird. Die Bausätze kosten jeweils 49,99 britische Pfund.

Foto: LEGO

WHOLE FOODS MARKET

Nach einem Jahr Pandemie wollen 85% der Befragten Schritte unternehmen, um ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden zu verbessern. Der Umgang mit Lebensmitteln hat dabei Priorität. 79% von ihnen wollen lernen, achtsamer zu essen. Deshalb hat US-Supermarktkette Whole Foods Market sich mit der Meditations-App Headspace zusammengetan, um zu zeigen, wie bestimmte Lebensmittel positive Stimmungen verstärken können. Die plattformübergreifende Zusammenarbeit umfasst eine IGTV-Rezeptserie mit dem Titel „Food for Mood“, drei Meditationen, die sich auf achtsames Einkaufen, Kochen und Essen konzentrieren, eine einmonatige kostenlose Testversion von Headspace Plus und mehr.

NESTLÉ

Weltweit sind die Suizidraten der 10- bis 24-Jährigen in den vergangenen Jahren dramatisch gestiegen – allein in den USA um 56% zwischen 2007 und 2017. Im August 2020 kooperierte die zu Nestlé gehörende Marke KitKat mit R U OK?, einer australischen Wohltätigkeitsorganisation zur Suizidprävention. Zur Unterstützung des R U OK? Day im September brachte KitKat eine limitierter Auflage mit dem R U OK?-Schriftzug heraus. Die Verpackung sollte die Menschen daran erinnern, die Zeit, die sie mit dem Verzehr eines KitKats verbringen, für ein Gespräch mit Freunden, Familienmitgliedern und Kollegen zu nutzen. Die diesjährige R U OK?-Kampagne sollte Menschen auch nach dem R U OK? Day dazu ermutigen, das Gespräch fortzusetzen, wenn jemand sagt, dass es ihm nicht gut geht.

Foto: Nestlé

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Sie die jungen Generationen mental unterstützen können und wie Sie dabei mit ihnen kommunizieren sollten, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

 


Vorschaubild: Foto von Eric Ward auf Unsplash

Wolf Thiem