Wie Marken sich mit grünen Anleitungen und Instruktionen profilieren

Wie Marken sich mit grünen Anleitungen und Instruktionen profilieren

Tue ich persönlich wirklich genug zum Schutz der Umwelt und des Klimas? Eine Frage, die sich viele Verbraucher stellen. Die meisten werden sich wohl eingestehen müssen, dass die Kluft zwischen Anspruch und Realität nach wie vor groß ist. Im Bemühen um einen umweltbewussteren Lebensstil wenden sie sich immer häufiger auch Marken zu, die sie pragmatisch anleiten, wie die ökologischen Auswirkungen ihres Konsums verringern können. 

Die Pandemie wirkt auch hier als Trendbeschleuniger. Sie hat das Bewusstsein der Menschen dafür geschärft, dass sich Umweltverschmutzung und Klimawandel nicht nur negativ auf die Natur, sondern auch auf ihre Gesundheit auswirken. 48% der Verbraucher machen sich aufgrund von COVID-19 mehr Gedanken über die Umwelt. 55% geben sogar an, dass ihre Erfahrungen mit der Pandemie sie eher zum Kauf von umweltfreundlichen Produkte veranlasst haben.

Umwelt- und Klimaschutz sind das neue Kriterium für gut und schlecht, richtig und falsch. Damit wächst auch der Druck auf die Konsumenten, ihren Lifestyle und ihr Konsum kritisch zu hinterfragen und nach Lösungen zu suchen, wie sie weniger umweltbelastend und im besten Fall sogar klimaneutral konsumieren können.

Auf der Suche nach Lösungen wenden sie sich aktivistischen Marken, die ihre Sorge um die Umwelt und das Klima teilen und ihnen Räume und Plattformen für den Ideenaustausch sowie Anleitungen für einen umweltbewussten Konsumpragmatismus bieten. Anhand von sechs Best Cases, zeigen wir, wie sich Marken als GREEN INSTRUCTORS profilieren können.


Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, was den Shopper Trend GREEN INSTRUCTORS antreibt und warum er für die Zukunft des Shoppings relevant ist, können Sie hier unseren Short Brief zum Trend downloaden.


IKEA CANADA

IKEA hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Menschen zu helfen, nachhaltiger zu leben, und ein Kochbuch herausgebracht, das zeigt, wie man Essensreste in kulinarische Wunder verwandelt. Die Idee für „The ScrapsBook“ entstand aus der Tatsache, dass die Küche einer der verschwenderischsten Orte im Haus ist. Die Vergeudung von Lebensmitteln ist ein weltweites Problem. Allein in Kanada gehen 58% aller produzierten Lebensmittel verloren oder werden vernichtet. Das sind 35,5 Millionen Tonnen im Jahr. Mit dem kostenlosen Kochbuch und der Instagram-Live-Serie #Scrapcooking Sundays betont IKEA, als Heimat der legendären Köttbullar, zudem die eigenen Kochkünste.

Foto: IKEA

ADIDAS

Um die Konsumenten zu ermutigen, Produkte zu recyceln und nicht zu verschwenden, startete Adidas die Kampagne „Less Waste, New Stans“ im April 2021. Im Rahmen der Kampagne stellte der Sportartikelhersteller einzigartige Recycling-Automaten auf, die alte Plastikflaschen als Zahlungsmittel für den Kauf eines Paars nachhaltig produzierter Stan Smiths Sneakers akzeptieren. Dazu müssen die Shopper leere Plastikflasche in das Gerät stecken und erhalten dafür einen Gutschein, den sie an der Kasse des Adidas-Geschäfts vor Ort einlösen können. Die Sneaker werden aus recyceltem Polyester hergestellt. Die ersten Stan Smith-Automaten befinden sich in Adidas Flagship Stores in New York und Paris. Weitere sollen weltweit folgen.

LEGO

In Polen werden knapp 80% der Energie aus Kohle gewonnen. Das Land hat mit die höchste Luftverschmutzung in Europa. Aber in den Schulen sind Klimawandel und erneuerbare Energien kein Thema. Als Teil der globaler Positionierung „Rebuild the World“ startete LEGO in Polen die Initiative „Green Instructions“. Um die Kinder über den Klimawandel aufzuklären, gab der Spielzeughersteller „grüne“ Anleitungen für einige seiner beliebtesten LEGO-Sets heraus. Mit ihnen lassen sich Flugzeuge in elektrische Züge, Autos in Fahrräder und Kohleminen in stromerzeugende Windräder umwandeln. Dazu stellte LEGO eine Reihe von Videos online, die von 723 Schulen in ganz Polen heruntergeladen wurden.

Foto: Ogilvy

PATAGONIA

Ende 2019 eröffnete die Outdoor-Marke Patagonia in Großbritannien für drei Wochen ein Pop-up Café für Umweltaktivisten und alle, die mehr über die Klimakrise erfahren wollten. Es diente als physische Version der digitalen Plattform „Patagonia Action Works“, die den Umweltaktivismus unterstützt, indem sie Menschen mit Umweltorganisationen in Großbritannien, Europa und den USA verbindet. Das Café bot Raum für Schulungen, Ideen für wirksame Kampagnen und kostenlos ausleihbare Bücher zur Inspiration. Zudem gab es „Aktions-Postkarten“, die 24 Aktionen beschrieben, die jeder Einzelne durchführen konnte. Der Erlös aus dem Kaffeeverkauf wurde an lokale britische Umwelt-NGOs und Wohltätigkeitsorganisationen gespendet.

LUSH

Trotz aller inländischen Recyclingprogramme werden in vielen Ländern nur etwa 9-12% der Kunststoffe recycelt. Diese Quote ist Lush definitiv zu gering. Im Februar 2021 startete der Kosmetikhändler, der die Vision hat, den Menschen das ultimative abfallfreie Einkaufserlebnis zu bieten, das Recyclingprogramm „Bring It Back“. Es ist eine Art Pfandsystem, bei dem die Kunden in Großbritannien und Irland ihre Lush-Plastikverpackungen zum Recycling in die Geschäfte zurückbringen können und dafür belohnt werden. Für jeden zurückgebrachten Artikel können sie sich 50 Pence auf ihren Lush-Einkauf anrechnen lassen. Dieses „Pfand“ wird an der Kasse am selben Tag mit der Gesamtrechnung verrechnet.

Foto: Lush 

STARBUCKS

Starbucks will ein ressourcenschonendes Unternehmen werden. Deshalb startete die Coffee-Shop-Kette ihre „Meatless Mondays“-Kampagne im Januar 2021. Vom 4. bis 25. Januar erhielten Starbucks-Kunden in den USA jeden Montag einen Rabatt von 2 US-Dollar auf vegetarische Gerichte wie z.B. das Impossible Breakfast Sandwich, den Southwest Veggie Wrap und den Spinat-Feta-Eiweiß-Wrap. Der Rabatt richtete sich Vegetarier und alle, die Fleisch aus ihrer Ernährung streichen wollen. Er galt aber nur bei einer Bestellung in einer Filiale und nicht über einen Lieferdienst wie Seamless oder Uber Eats. Die Ausweitung des fleischlosen Angebot soll die Coffee-Shop-Kette dabei helfen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Wenn Sie mehr über die Zukunft des Shoppings erfahren möchten und darüber, wie Sie die grünen Ambitionen Ihrer Shopper unterstützen, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

 


Vorschaubild: Ogilvy

Wolf Thiem