Wie Shopper bekommen, was sie wollen, auch wenn sie nicht wissen, dass sie es wollen

Wie Shopper bekommen, was sie wollen, auch wenn sie nicht wissen, dass sie es wollen

Für 74 % der Konsumenten ist das Wichtigste beim Einkaufen, dass die Produkte ihren Wünschen und Bedürfnissen genau entsprechen. Zu dem Ergebnis kam eine QVC-Studie bereits 2017. Aber was ist, wenn Steve Jobs mit seinem Satz recht hat: „Most people don‘t know what they want until you show it to them.”

Dann greift konventionelle Personalisierung zu kurz. Sie basiert im Wesentlichen darauf, dass der Shopper sagt, was er möchte, und es dann bekommt. Wenn sie zudem nur auf einer Analyse seiner Status-quo-Daten basiert, kann das für den Kunden zur Folge haben, dass er sich immer nur im eigenen Daten-Dunstkreis bewegt. Dann wird er auch nichts Neues entdecken, das ihn überrascht.

PERFECT MATCH ist ein Sub-Trend des Mega-Shopper-Trends Youniverse. Durch ihn können Verbraucher personalisierte Angebote finden, die auf tieferen und unbewussten Aspekten ihrer Persönlichkeit basieren. Denn neue Technologien wie Gesichts- und Gefühlserkennung, DNA-Anlaysen und Brainwave-Reader in Kombination mit einer KI liefern neue Einichten in das verborgene Selbst der Shopper. Dadurch können sie ganz neue Facetten an sich selbst entdecken.

In Zeiten, in denen es Shoppern immer schwerer fällt, sich angesichts des Viel-zuviel-von-Allem zu entscheiden, können sie nun herausfinden, was sie wirklich wollen, ohne dass sie es artikulieren müssen. Hier sind 6 Best Practices, die zeigen, wie Perfect Match unsere Persönlichkeit bereichert, indem sie uns Produkte empfehlen, die wirklich zu uns passen:

L’ORÉAL

L’Oréal hat ein AI-basiertes Skinconsult-Tool entwickelt, das Empfehlungen für die Hautpflege erstellt, die auf den individuellen Hauttyp der User zugeschnitten sind. Dazu müssen die Kunden ein Selfie auf eine Website hochladen. Das Foto wird anhand von verschiedenen altersbedingten Variablen analysiert: Falten unter den Augen, mangelnde Festigkeit, feine Linien, fehlender Glanz, dunkle Flecken, tiefe Falten und Poren. Das System zielt auf eine Demokratisierung der Hautdiagnose, da die User nur ihr Smartphone brauchen, um ein Selfie zu machen. Das Tool soll demnächst weltweit auf den Marken-Websites zur Verfügung stehen.

FUTURE X

Digitale Anwendungen stehen in der Beauty-Branche hoch im Kurs, so auch beim japanischen Schönheitskonzer SK-II, der sein Future X genanntes Smart Store Konzept weiter ausweitet. Es soll Shoppern durch neue digitale Technologien ein bedeutungsvolles und relevantes Einkaufserlebnis zu vermitteln. Durch Gesichtserkennungs-Technologie und künstlicher Intelligenz ermöglichen die Smart Stores ein intuitives, interaktives und personalisiertes Hautpflege-Shopping. Intelligente Spiegel scannen und analysieren die Haut des Käufers mittels eines Diagnostik-Programms. Im Anschluss empfiehlt die KI die richtigen Produkte und Pflegeprogramme.

Foto: SK-II

PIKTORLABS

Das in Seattle ansässige Unternehmen Piktorlabs hat mit Vera einen digitalen Concierge Service entwickelt, der die Kunden online und stationär in Sachen Mode beraten und inspirieren soll. Das System kann in Apps und im Shop auf dem Desktop eingesetzt werden. Es lässt sich auch in Umkleidekabinen und Self-Service-Stationen implementieren. Der hängt Kunde ein Kleidungsstück an ein integriertes Terminal, dessen RFID-Etikett ausgelesen wird. Das auf maschinellem Lernen basierende System analysiert die Wahl des Kunden und empfiehlt Produktvarianten und -alternativen, die auf Trends und Styles aus sozialen Netzwerken basieren.

HUNG FOOK TONG

Tees sind Geschmacksache. Um Kunden von neuen Produkten zu überzeugen, wollte der chinesische Kräutertee-Händler Hung Fook Tong sicherstellen, dass sie die Sorte auswählen, die ihnen schmeckt. Dazu setzt er mit künstlicher Intelligenz und Gesichtserkennungstechnologie ausgestattete Vending Machines ein, die ein Shopper-Profil erstellen, um personalisierte Produktempfehlungen abgeben zu können. Die Hung+ Kioske berücksichtigen Alter und Geschlecht der Kunden sowie andere relevante Faktoren. Darüber hinaus werden sie genutzt, um Daten über Konsumententrends zu sammeln.

NESTLÉ JAPAN

Die Schokoriegel-Marke KitKat ist in Japan für seine exklusiven regionalen Sorten mit Zutaten wie Sake oder Matcha-Tee bekannt. Während der Craft Sake Week in Tokio eröffnete Nestlé Japan die „Gotouchi no KitKat Pairing Bar“. Die Besucher der Pop-up-Bar konnten in einem Geschmackstest verschiedene KitKat Geschmacksrichtungen zusammen mit unterschiedlichen Sake Sorten probieren. Die Kombination übernahm eine künstliche Intelligenz. Dazu wurden den Kunden fünf Fragen gestellt. Nachdem die KI ihre Antworten analysiert hatte, wurde ihnen eine Paarung von Kit-Kat und Sake präsentiert, die am besten zu ihrem persönlichen Geschmack passte.

Foto: PR Times

PETZ

Auf der E-Commerce-Website zeigt Petz, wie Hunde ihr Futter in Zukunft selbst einkaufen werden. Dazu nutzt die brasilianische Zoohandlungskette KI- und Gesichtserkennungstechnologie, um die Reaktion des Hundes auf die Produkte zu identifizieren, die auf dem Bildschirm gezeigt werden. Der Besitzer braucht seinen Hund nur vor einen Computer zu setzen und die gewünschte Produktkategorie auf der Website anzuklicken. Während der Hund den Produktvideos zuschaut, analysiert die KI sein Gesicht daraufhin, ob Interesse besteht. Wird seine Reaktion als positiv eingestuft, wird das Produkt automatisch in den Warenkorb gelegt.

Foto: Ogilvy

 

Ein Short Brief zum Trend PERFECT MATCH mit einer kurzen Zusammenfassung, was ihn antreibt und was ihn so relevant macht, können Sie hier als PDF downloaden.

 


Vorschaubild: SK-II

Wolf Thiem