Wie Sie mit totgesagten QR-Codes eine spannende Shopper Experience kreieren

Wie Sie mit totgesagten QR-Codes eine spannende Shopper Experience kreieren

Es ist noch nicht allzu lange her, da gehörte es fast zu den „No Gos“ unter Werbern, deutschen Marketingentscheidern eine QR-Code-Kampagne vorzuschlagen. Im besten Fall erntete man allgemeines Abwinken. Während sie im asiatischen Raum längst allgegenwärtig sind, sind QR-Code hierzulande quasi verpönt. Das könnte sich jetzt ändern. In den USA und Europa erleben sie – teilweise in anderer Form und unter anderem Namen – ein wohlverdientes Comeback.

Wir müssen zugeben, dass wir in unserem ersten Trendreport zur Zukunft der POS-Kommunikation der Zeit ein wenig voraus waren, als wir QR-Codes und Mobile Tags als aufkommenden Trend beschrieben haben. Doch jetzt ist die Zeit reif. In den vergangenen Jahren haben sich nicht nur die zugrundeliegenden Technologien weiterentwickelt. Auch die Art und Weise hat sich geändert, wie die Menschen sie nutzen.

In China haben WeChat und Alibaba ein ganzes Eco-System rund um die QR-Codes gestrickt, das alle Phasen der Shopper Journey abdeckt. Die Menschen nutzen sie nicht nur, um auf das Internet zuzugreifen, sondern um Produktinformationen zu recherchieren und auszutauschen, mit Marken und Prominenten zu interagieren, Kleidung und Essen zu kaufen und zu bezahlen und für vieles mehr.

Anhand von ausgewählten Best Practices zeigen wir, was für ein Potenzial QR-Codes in welcher Form auch immer haben und wie der Shopper Trend OFF/ON SHORTCUTS sie nutzt, um die Shopper Experience zu einem inspirierenden Erlebnis zu machen.

PEPSI

Bargeld zu Weihnachten zu verschenken, gilt als einfallslos. Doch es ermöglicht den Menschen, das zu kaufen, was sie tatsächlich wollen. Deshalb startete Pepsi die Weihnachtskampagne „Gift it Forward With Pepsi“ und verschenkte Geld an Fans und Verbraucher, damit sie ihrer Familie oder ihren Freunden eine Freude machen konnten. Dazu mussten sie einen QR-Code auf einem der 12er-Packs von Pepsi scannen, der Zugang zu einem digitalen Rubbelspiel bot. Das gewonnene Geld, das zwischen 5 und 25.000 US-Dollar betrug, konnten die Gewinner behalten, einer anderen Person schenken oder einer Wohltätigkeitsorganisation spenden.

Foto: Pepsi

NBCUNIVERSAL

Das US-Medienunternehmen NBCUniversal startete mit Shoppable TV ein neues Werbeformat, das den Direktvertrieb von Werbekunden steigern soll. Es ermöglicht Zuschauern, Produkte im organischen Umfeld einer Sendung zu kaufen. Dazu müssen sie mit ihrem Smartphone während der Werbung einen QR-Codes scannen. Anschließend werden sie auf die E-Commerce-Seite des Vermarkters geführt. Zu den ersten Werbekunden gehörte Lacoste. Anlässlich der French Open konnten die Zuschauer die neue, von Tennisstar Novak Djokovic getragene Kollektion während seiner Spiele kaufen.

LEGO & SNAPCHAT

Während der London Fashion Week bot Lego seinen Kunden ein Erlebnis der besonderen Art in Form eines eintätigen Augmented-Reality-Stores, der die neue Lego Wear Kollektion präsentierte. Betrieben wurde er vom dänischen Unternehmen Kabooki, das seit 1993 von Lego lizenzierte Kleidung vertreibt. Entsprechend dem Anlass erschien der neue „Store“ virtuell in der Londoner Eastcastle Street. Aber sichtbar war er nur für Snapchat-Nutzer. Um den virtuellen Store betreten zu können, mussten sie einen Snapcode scannen. Natürlich konnten die Nutzer die Produkte auch direkt im virtuellen Shop kaufen.

LEVI’S & SNAPCHAT

Zur Feier des „Month of Pride“ schufen Levi’s und Snapchat ein personalisiertes Einkaufserlebnis. Snapchat-User konnten in ausgewählten Levi’s-Filialen einen Snapcode scannen oder sich von einem Freund zusenden lassen, um eine spezielle „Pride Lens“ freizuschalten. Nach der Freischaltung nutzt die „lens“ die Augmented-Reality-Technologie, mit der die Shopper eine Trucker-Jacke virtuell anprobieren und individuell gestalten konnten. Dazu konnten sie zwischen zwei Denim-Farben und sechs speziell entworfenen Pins und Aufnäher wählen. Anschließend konnten sie die Jacke über die App bestellen und ein Foto oder Video ihrer Kreation auf Snapchat posten.

MCDONALD’S & SPOTIFY

In Lateinamerika konnten die Kunden von McDonald’s eine Spotify Playlist mit Hilfe ihrer Pommes Frites freischalten. Dazu mussten sie ihre Pommes auf das Tablett legen und sie so ausrichten, dass sie einen bestimmten Spotify-Code ergaben. Waren die Pommes zu lang waren, mussten sie sie solange abbeißen, bis sie passten. Mit der Spotify-App konnten die Kunden den Code einscannen, den die Pommes frites auf dem Tablett ergaben. Dadurch wurde die Wiedergabeliste „FriesList“ freigeschaltet, die Lieder wie „FriTops of the Moment“, „I’m Out of Fries“ und „Someone Stole My Fries“ enthielt.

SCHICK

„Instagrammable“ Wandgemälde, vor denen man Selfies machen kann, sind sehr beliebt. Zur Feier des 45. Jahrestags von Hello Kitty kreierte die Rasierer-Marke Schick ein „shoppable“ Selfie-Murals im New Yorker Stadtteil Chelsea, vor dem Hello Kitty Fans ein Foto von sich machen konnten. Gleichzeitig nahm die Smartphone-Kamera einen versteckten Code auf, der eine Vorverkaufs-Website freischaltete. Auf ihr konnte man zwei limitierte Geschenksets mit Hello Kitty-Rasierern bestellen. Den Event ließ Schick von Micro-Influencern promoten, deren Instagram-Content mit dem der Marke Hello Kitty übereinstimmt.

Sie wollen mehr darüber erfahren, was den Shopper Trend OFF/ON SHORTCUTS antreibt und was ihn für die Zukunft des Shoppings so relevant macht? Hier können Sie unseren Short Brief zum Trend downloaden.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie QR-Codes in welcher Form auch immer für eine begeisternde Shopper Experience nutzen können, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.


Vorschaubild: Schick und Sanrio via a.list

Wolf Thiem