Wie Webshops sich in erlebnisorientierte 3D-Schaufenster verwandeln

Wie Webshops sich in erlebnisorientierte 3D-Schaufenster verwandeln

Im Back-End hat es in den vergangenen Jahren viele Innovationen gegeben. Aber im Front-End sehen die Webshops mit ihrer 2D-Katalog-Ästhetik immer noch 90er Jahre mäßig aus. Im Gegensatz dazu präsentieren sich Virtual Stores als erlebnisorientierte 3D-Markenräume. Sie werden die bestehenden digitalen Kanäle nicht ersetzen, aber auf jeden Fall ergänzen. Zudem sind sie eine gute Vorbereitung auf die Zukunft des „MetaCommerce“. 

Trotz aller Vorteile, die der E-Commerce bietet, hat er dem Einkaufen etwas Wichtiges genommen und zwar das Erlebnis. Auch wenn die Pandemie den E-Commerce-Boom verstärkt, empfinden 25 % der E-Shopper das digitale Einkaufserlebnis immer noch weniger befriedigend als den Besuch eines physischen Geschäfts.

Deshalb werten immer mehr Marken ihre E-Commerce-Präsenz in Form von virtuellen Flagship-Stores auf. Diese entwickeln sich zur „third mode of shopping“, die das Beste der physischen und der digitalen Welt miteinander vereinen. Ihr Ziel ist es, den E-Shoppern ein Erlebnis mit Hilfe von immersiven Technologien wie Livestreams, AR, VR und 3D-Content zu bieten, das nah an den physischen Einkauf herankommt. 

Doch virtuelle Stores wollen mehr sein als nur eine digitale Nachbildung physischer Stores. Denn im Gegensatz zu ihren IRL-Pendants unterliegen Virtual Stores keinerlei Einschränkungen. Sie können sowohl unterhaltsame als auch fantastische Elemente ohne Rücksicht auf bauliche Erfordernisse, Größe des Raums, Tageszeit oder Standort integrieren.

Hier sind sechs Best Cases, die zeigen, dass der Trend VIRTUAL FLAGSHIPS mehr hervorbringen kann als semi-realistische Kopien von physischen Stores.

Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, was den Shopper Trend VIRTUAL FLAGSHIPS antreibt und warum er für die Zukunft des Shoppings relevant ist, können Sie hier unseren Short Brief zum Trend downloaden.

ETSY

Im Oktober 2021 präsentierte Etsy mit „The Etsy House“ ein interaktives AR-Erlebnis. Es bot Shoppern die Möglichkeit, durch ein virtuelles Haus mit „shoppable“ Etsy-Artikeln zu spazieren. Mit fotorealistischen und maßstabsgetreuen 3D-Renderings, nahtloser Navigation und 360-Grad-Visualisierungen versetzte es die Kunden in eine virtuelle Wohnlandschaft, die u.a. mit Xmas-Dekoration und Geschenken, Werken von Etsy Design Awards-Gewinnern, individualisierten Möbeln gefüllt war. 

Insgesamt konnten die Besucher zwölf Zimmer erkunden und dort auf die kuratierten Produkte klicken. Sobald sie mit der Maus über die Artikel fuhren, erschien ein Pop-up-Fenster mit weiteren Informationen zum Produkt und einem Link zum Kauf.

Foto: The Boundary

CHARLOTTE TILBURY

Mit „Charlotte’s Virtual Beauty Gifting Wonderland“ integrierte die britische Beauty-Marke Charlotte Tilbury einen Virtual Store auf ihrer Website, der eine digitalisierte Version ihrer stationären Läden ist. Um den Besuch so realitätsnah wie möglich zu gestalten, werden die Kunden von einem „Magic Charlotte“-Avatar durch das 3D-Environment geführt. 

Um den Einkauf sozialer machen, können die Shopper sogar ihre Freunde per Video-Stream zum Shoppen einladen. Ähnlich wie bei Multiplayer-Games können sie gemeinsam durch den virtuellen Store navigieren. Spielerische Elemente regen das Erkunden und die Interaktion an. So mussten die User z.B. drei goldene Schlüssel finden, um Zugang zu einer exklusiven Lippenstiftfarbe zu erhalten.

Foto: Charlotte Tilbury

CHRISTIAN DIOR

Christian Dior gehört zu den vielen international bekannten Marken, die schon heute die zukünftigen Möglichkeiten des Metaverse austesten. Um das neue Parfum „Miss Dior“ zu bewerben, ging das französische Luxusmodehaus eine Partnerschaft mit der Metaverse-Avatar-Plattform Ready Player Me ein. Gemeinsam kreierten sie ein interaktives Markenerlebnis, bei dem die Besucher ihre eigenen digitalen, KI-generierten Avatar erstellen können. Sie basieren auf einem hochgeladenen Foto.

Mit ihren individualisierten Avatars können die User verschiedene von der Marke inspirierte Umgebungen erkunden, die die Marke und den neuen Duft erklären. Dabei haben sie automatisch die Möglichkeit, einen der exklusiven Düfte von Dior direkt zu kaufen.

Foto: Dior x Ready Player Me

AMBUSH

Auch das japanische Schmucklabel Ambush eröffnete mit SILVER FCTRY ein Pop-up im Metaverse. Benannt ist es nach dem berühmten Kreativstudio „Silver Factory“ von Andy Warhol, der die Pop-Art-Bewegung der 1960er Jahre mitbegründete. Den Raum können die Besucher über die Brandsite betreten, wo sie als Avatars in Raumanzügen in ein futuristisches Raumschiff versetzt werden.

Dort können die User vier Portale betreten, die zu einem Videoarchiv mit vergangenen Projekten, einem Theater mit vergangenen Modeschauen und einer virtuellen Ausstellung führen, wo sie sowohl physische als auch digitale Waren kaufen können. Das vierte Portale zeigt einen psychedelischen Garten. Über eine räumliche Sprachausgabe können die Besucher miteinander in Kontakt treten.

Foto: Ambush

BURBERRY x HARRODS

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein …“, müssen die Creators von Emperia gedacht haben. Für Burberry und Harrod’s schufen sie einen virtuellen griechischen Tempel in den Wolken. Er war dem physischen Pop-up nachempfunden, mit dem die Luxusmodemarke ihre neue Olympia-Tasche bei Harrods zelebrierte.

Auch beim virtuellen Erlebnis betraten die Besucher einen ultramodernen Raum, der von modernem Klassizismus inspiriert war und in den Wolken schwebte. Die Olympia-Taschen ruhten auf Säulen, die von 3D-Statuen griechischer Göttinnen umgeben waren. Für die 360-Grad-Funktion waren die Taschen bis ins Detail derart realistisch digital nachgebildet worden, dass sich die Grenze zwischen physischer und virtueller Betrachtung verwischte.

Foto: Emperia

TIGER BEER

Gleich ein ganzes Street Food Virtual Festival veranstaltete Tiger Beer m November und Dezember 2021 und das zum zweiten Mal in Folge. Diesmal war es eine Fusion zwischen Street Food und Streetwear. Das Mash-up zielte darauf ab, die beiden Kulturen zusammenzubringen, die jeweils integrale Bestandteil der Straßenkultur sind, um ein außergewöhnliches Erlebnis für die Fans zu schaffen. Dazu arbeitete Tiger mit lokalen Streetwear-Marken zusammen, die ihre limitierten Kollektionen in einem virtuellen Hype Store anbieten konnten. 

Ebenfalls Teil des Festivals waren über 100 Street-Food-Anbieter, die sowohl klassische als auch innovative Gerichte an die Festivalbesucher auslieferten. Die Besucher konnten zudem Tiger Coins durch Aktivitäten gewinnen und sie gegen Gutscheine einlösen.

Foto: Tiger Beer

Wenn Sie mehr über die Zukunft des Shoppings erfahren möchten und darüber, wie Sie Trends nutzen können, um eine einzigartige Shopper Experience zu kreieren, die Ihre Kunden begeistert, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

Vorschaubild: Evian

Wolf Thiem