Warum es sich für Marken lohnt, sich als Green Butler zu engagieren

Warum es sich für Marken lohnt, sich als Green Butler zu engagieren

Nach den verheerenden Buschbränden in Australien erreicht uns schon die nächste Horrormeldung zum Klimawandel: Wenn es uns nicht gelingt ihn zu stoppen, könnte der Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 150 Zentimeter steigen. Das könnte auch für Köln „Land unter“ bedeuten. Angesichts solcher Bedrohungen sind immer mehr Verbraucher bereit, „grün“ zu konsumieren.

Das zeigt auch eine Studie von Gartner. Ihr zufolge ist der Klimaschutz für 37% der befragten Shopper zu einem Schlüsselfaktor geworden, der ihre Kaufentscheidungen beeinflusst. Laut Nielsen ist die große Mehrheit der Konsumenten bereit, ihre Einkaufsgewohnheiten zu ändern, um die Auswirkungen ihres Konsums auf die Umwelt zu reduzieren.

Doch Zeitmangel, mangelndes Wissen und fehlende Gelegenheiten lassen Wunsch und Wirklichkeit immer noch weit auseinanderklaffen. Der Mangel an persönlichem Handeln stärkt den Wunsch der Konsumenten, dass Marken sie bei der Umsetzung eines nachhaltigeren Lebensstils unterstützen.

Der Shopper Trend GREEN BUTLER zeigt, wie Marken die Shopper Experience nutzen, um es ihren Kunden leichter machen, „Ja“ zum Umweltschutz zu sagen, und ihnen einen niedrigschwelligen Einstieg in den „grünen“ Konsum zu ermöglichen.

PATAGONIA

Nachhaltigkeit gehört zur Marken-DNA von Patagonia. Seit 2017 betreibt die Outdoor-Marke beispielsweise mit „Worn Wear“, einen Marktplatz für gebrauchte Produkte. Mit der neuen Kollektion „ReCrafted“ konzentriert sich Patagonia nun auf die Kleidungsstücke, die nicht zu reparieren, nicht wiederverkäuflich und nicht recycelbar sind. Die nimmt das Unternehmen jetzt zurück und macht aus ihnen neue Produkte. Die erste Kollektion besteht aus Daunenjacken und -westen, Pullovern, T-Shirts, Werkzeugsets und Taschen. Sie sind auf der Worn Wear Website von Patagonia erhältlich und kosten zwischen 27 und 327 US-Dollar.

Foto: Patagonia

NATURA & HEINEKEN

Während des 7-tägigen Musikfestivals Rock in Rio wurden mehr als 2,5 Millionen Plastikbecher von den Besuchern verwendet, die normalerweise auf dem Müll gelandet wären. Um das zu vermeiden, starteten Natura und Heineken ein gemeinsames Recyclingprogramm. Es zielte darauf ab, zum einen die Kreislaufwirtschaft von Produkten zu fördern und zum anderen die Festivalbesucher selbst zu Akteuren für eine „grünere“ Welt zu machen. Aus den gesammelten Bechern wurden rund 670.000 Kappen für das Deo-Spray „Natura Humor“ hergestellt. Nach Angaben der Unternehmen konnte so ein Ausstoß von bis zu 15 Tonnen CO2 in die Atmosphäre vermieden werden.

TWO OF A KIND

Die in Singapur ansässige Kontaktlinsenmarke Two of a Kind startete mit „Project 2×2“ eine Initiative, die Kontaktlinsenträger ermutigten soll, ihre Kontaklinsenblister zu recyceln und nicht zu entsorgen. Mittels kostenloser Recycling-Umschläge können Kunden, aber auch Nicht-Kunden ihre Blister zurücksenden, die dann zur Herstellung neuer Produkte verwendet werden. Am ersten Tag als die dazugehörige Microsite freigeschaltet wurde, gab es rund 500 Registrierungen für die Initiative. Etwa 75% stammten von Nicht-Kunden. Bisher hat das Unternehmen mehr als 50.000 Blisterpackungen von ca. 200 Personen zurückerhalten.

BURGER KING

Im Rahmen der „The Meltdown“ Kampagne verbannte Burger King UK alles Plastikspielzeug aus seinen King Junior Meals. Gleichzeitig können Kunden altes und unerwünschtes Spielzeug von Burger King oder anderen Schnellimbissen in die Restaurants bringen, damit es eingeschmolzen und recycelt wird. Im Gegenzug erhalten sie beim Kauf einer Erwachsenen-Mahlzeit ein kostenloses Junior-Menü, Stickerbögen und Meltdown BK-Kronen. Die Kampagne basiert auf einer Petition zweier Schwestern, mit der sie die Fast-Feeder aufforderten, Plastikspielzeug aus den Mahlzeiten für Kinder zu entfernen.

FOOT LOCKER

Bei der Shopping-App Greenhouse des US-Schuhhändlers Foot Locker geht es um mehr als nur um den Verkauf von Sneakers. Um sie kaufen zu können, müssen die User vorab bestimmte Aufgaben erfüllen. Um z.B. ein Paar der Limited Edition „4D Parley for the Oceans Sneakers“ von Adidas kaufen zu können, mussten sich die User vorher für die Umwelt engagieren und sich z.B. für die Säuberung eines Strandes anmelden. Erst danach konnten sie ihre Bestellung aufgeben. Für die Zukunft ist geplant, dass die User Credits für ihr Umweltengagement sammeln können, die sie für den Kauf von Sneakers verwenden können.

FACEBOOK

Mode hat ein Umweltproblem. Laut UN Climate Change trägt sie zu etwa 10% der weltweiten Treibhausgasemissionen bei. Damit könnte das von Facebook Artificial Intelligence entwickelte System „Fashion ++“ unbeabsichtigt zur Lösung des Problems beitragen. Es bewertet die Kleidung einer Person und macht dann Vorschläge, was die User an ihrer Kleidung entfernen, hinzufügen, austauschen oder anpassen können, um das Outfit modischer zu gestalten. Das könnte die Lebensdauer von Mode deutlich verlängern. Der dazu verwendete Algorithmus basiert auf mehr als 10.000 online verfügbaren Bildern.

Sie wollen mehr darüber erfahren, was den Shopper Trend GREEN BUTLER antreibt und was ihn für die Zukunft des Shoppings so relevant macht? Hier können Sie unser Short Brief zum Trend downloaden.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihre Shopper Experience nachhaltiger gestalten können, beraten wir sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

 

Weitere Beiträge zu „Shopping for a Better World“

In unserer neuen Trendblog-Reihe „Shopping for a Better World“ beschäftigen wir uns mit Shopper Experience Trends, die auf das wachsende Bedürfnis der Verbraucher nach einem „grünen“ Konsum reagieren.

Trend #1 – Green Advisers: Wie Marken ihre Kunden mit Ratschlägen für einen nachhaltigen Konsum unterstützen
Trend #3 – Eco Booster: Wie Marken, die sich für Natur engagieren, ihre Kunden zu Umweltaktivisten machen
Trend #4 – Ecotainment: Wie Marken auf unterhaltsame Weise über ihr nachhaltiges Engagement aufklären

 


Vorschaubild: Facebook Artificial Intelligence

Wolf Thiem