Wie Marken als Eco Boosters ihre Kunden zu Umweltaktivisten machen

Wie Marken als Eco Boosters ihre Kunden zu Umweltaktivisten machen

Das verheerende Ausmaß der Waldbrände in Australien, die im September vergangenen Jahres begannen und immer noch nicht vollkommen gelöscht sind, ist noch nicht völlig absehbar. Sicher ist nur, dass sie eine Folge des Klimawandels sind. Angesichts solcher von Menschen gemachten Naturkatastrophen wollen sich viele Shopper nicht mehr mit einem „guten“ Gewissen beim Einkauf begnügen. Sie wollen durch ihren Konsum etwas bewirken.

Vor allem die jüngeren Generationen werden sich der Tatsache immer bewusster, dass sie mit ihrer Kaufkraft und Kaufentscheidung ein Instrument in den Händen halten, mit dem sie die Unternehmen dazu bewegen können, sich aktiv für die Umwelt zu engagieren. Zudem sind sie bereit, ein solches Engagement aktiv und nicht nur mit einem Facebook-Like zu unterstützen.

Angesichts des wachsenden Drucks durch die Konsumenten engagieren sich immer mehr Marken als „Aktivisten“. Sie nutzen die Shopper Experience, um sinnvolle Klimaschutzprogramme anzustoßen, und lassen ihre Kunden über ihre Einkäufe daran teilhaben. Hier sind sechs Best Practices, die zeigen, wie Marken den Shopper Trend ECO BOOSTER nutzen, um ihre Kunden zu Umweltaktivisten zu machen.

MICHELOB ULTRA

Weniger als ein Prozent des Ackerlandes in den USA eignet sich für ökologische Landwirtschaft. Um den Bedarf an Bio-Gerste für die Bio-Biermarke Michelob ULTRA zu decken, startete Anheuser-Busch die Initiative „Contract for Change“. Sie soll die amerikanischen Gerstenbauern bei der Umstellung von konventionellem auf ökologischen Ackerbau finanziell unterstützen. Im Rahmen der während des Super Bowls vorgestellten „6 for 6-Pack“-Kampagne können sich die Verbrauchern an der Mission von Michelob Ultra beteiligen. Ein Teil des Umsatzes aus jedem Verkauf eines Six-Packs wird direkt an die künftigen Öko-Bauern gehen.

CRITICALLY ENDANGERED SOCKS

Das Artensterben ist neben dem Klimaschutz ist ein weiteres Hauptthema der Umweltaktivisten. Das Londoner Unternehmen Critically Endangered Socks, das mit der Herstellung von Bio-Socken bedrohte Tierarten vor dem Aussterben beschützen will, hat eine Crowdfunding-Kampagne mit der Umweltorganisation World Wide Fund for Nature (WWF) gestartet. Sie zielt darauf ab, die am stärksten gefährdeten Tiere der Welt durch den Verkauf einer Special Edition von Babysocken zu schützen. Die vier Sockenmuster zeigen jeweils eine schutzbedürftige Tierart. 10% der Verkaufserlöse gehen an den WWF.

GCASH

52.000 Bäume gehen täglich auf den Philippinen verloren. Mit der Mobile Wallet App GCash des philippinischen Unternehmens Globe Fintech Innovations können die Inselbewohner einen Beitrag zur Wiederaufforstung der Regenwälder leisten. Mittels des App Features „GCash Forrest“ können sie Punkte für die Umsetzung eines grünen Lebensstils sammeln. Sobald genügend Punkte gesammelt sind, wird ein Baum im Regenwaldgebiet von Ipo Watershed gepflanzt. Ziel ist es, 365.000 Bäume in 365 Tagen zu pflanzen. Das Programm wird vom WWF und von der Biodiversitäts-Finanzierungsinitiative Biofin.

LIDL

Die veganen Produkte, die Lidl für kurze Zeit unter dem Label „Next Level“ anbot, hatte der Discounter von Kunden mitentwickeln lassen. Im Vorfeld konnten diese ihre gewünschten Produkte mittels eines Online-Konfigurators kreieren und sich für einen der 10 Plätze in einem veganen Workshop bewerben. Gemeinsam mit Influencern, Lidl-Einkäufern und dem Verein ProVeg verkosteten die Workshop-Teilnehmer rund 140 Produkte, kreierten neue Produkte und besprachen Verbesserungen. Mit den „Next Level“-Produkten verfolgt Lidl einen nachhaltigen Ansatz, da sie eine bessere Ökobilanz als ihr tierischen Pendants haben.

Foto: Lidl

NOW

Das US-Start-up Now bietet Nachhaltigkeit als Service in Form eines Subskriptionsmodells an, um es den Menschen und den Marken so einfach wie möglich zu machen, sich für den Klimawandel zu engagieren. Die Abonnements starten bei 10 US-Dollar pro Monat und sollen die Pflanzung von Millionen von Bäumen auf der ganzen Welt unterstützen. Dazu werden Drohnen eingesetzt, die weitaus effizienter sind als das Pflanzen von Bäumen von Hand. Sie identifizieren die am besten geeigneten Gebiete und werfen Samenkapseln ab. Ziel ist es, die CO2-Emissionen um Zweidrittel zu reduzieren und Lebensräume wiederherzustellen.

FOOT LOCKER

Bei der Shopping-App Greenhouse des US-Schuhhändlers Foot Locker geht es um mehr als nur um den Verkauf von Sneakers. Um sie kaufen zu können, müssen die User vorab bestimmte Aufgaben erfüllen. Um z.B. ein Paar der Limited Edition „4D Parley for the Oceans Sneakers“ von Adidas kaufen zu können, mussten sich die User vorher für die Umwelt engagieren und sich z.B. für die Säuberung eines Strandes anmelden. Erst danach konnten sie ihre Bestellung aufgeben. Für die Zukunft ist geplant, dass die User Credits für ihr Umweltengagement sammeln können, die sie für den Kauf von Sneakers verwenden können.

Sie wollen mehr darüber erfahren, was den Shopper Trend ECO BOOSTER antreibt und was ihn für die Zukunft des Shoppings so relevant macht? Hier können Sie unseren Short Brief zum Trend downloaden.

Wenn Sie wissen möchten, wie auch Sie Ihre Marke zu einem Eco Booster machen können, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

 

Weitere Beiträge zu „Shopping for a Better World“

In unserer neuen Trendblog-Reihe „Shopping for a Better World“ beschäftigen wir uns mit Shopper Experience Trends, die auf das wachsende Bedürfnis der Verbraucher nach einem „grünen“ Konsum reagieren.

Trend #1 – Green Advisers: Wie Marken ihre Kunden mit Ratschlägen für einen nachhaltigen Konsum unterstützen
Trend #2 – Green Butler: Wie Marken ihre Kunden beim Einstieg in den „grünen“ Konsum behilflich sind
Trend #4 – Ecotainment: Wie Marken auf unterhaltsame Weise über ihr nachhaltiges Engagement aufklären

 


Vorschaubild: Lidl

Wolf Thiem