Wie Marken beim Thema Nachhaltigkeit mit Ecotainment punkten

Wie Marken beim Thema Nachhaltigkeit mit Ecotainment punkten

„Tue Gutes und rede darüber!“ Dieser Leitsatz gilt auch für das Thema Nachhaltigkeit. Denn die Konsumenten sind durchaus bereit, die Marke zu wechseln, wenn sie eine finden, die ihrem Bedürfnis nach „grünem“ Konsum eher entspricht und nachhaltigere Materialien für ihre Produkte verwendet. Für Marken, die sich für die Umwelt engagieren, ist es also besonders wichtig, dass sie die Shopper über ihre Aktivitäten informieren.

Dabei müssen sie sich der Herausforderung stellen, dass das Thema höchst komplex und intransparent ist. Marken müssen viel Aufklärungsarbeit leisten, um die Wissenslücken der Konsumenten zu füllen und sie davon zu überzeugen, dass sie mit ihrer Kaufentscheidung einen positiven Beitrag zum Schutz der Natur leisten. Und das vor allem ohne erhobenen Zeigefinger.

Doch zuerst müssen sie ihre Aufmerksamkeit gewinnen, um ihr Einkaufsverhalten beeinflussen zu können. Das gelingt Marken am besten, wenn sie die Konsumenten mit unterhaltsamen Aha-Erlebnisse überraschen und den Einstieg in die Thematik so spannend wie möglich gestalten.

Anhand von sechs Best Practices zeigen wir, wie Marken den Shopper Trend ECOTAINMENT nutzen, um Kunden in und außerhalb der Geschäfte über ihre „grünen“ Aktivitäten aufzuklären. Dabei profitieren sie sowohl vom angeborenen Spieltrieb der Menschen als auch von den Möglichkeiten der neuen digitalen Technologien, um eine unterhaltsame und inspirierende Shopper Experience zum Thema Nachhaltigkeit zu kreieren.

DOVE

Mit der eintägigen Installation „Proud of What We’re Made Of“ in der New Yorker Grand Central Station machte die Hautpflegemarke Dove darauf aufmerksam, dass sie begonnen hat, Plastikflaschen aus 100% recyceltem Kunststoff auf den Markt zu bringen. Als Teil der Installation konnten Passanten einen gebrauchten Kunststoffartikel zum Recyceln in einen Automaten einwerfen und erhielten im Gegenzug ein kostenloses Dove Body Wash in der neuen umweltfreundlichen Flasche. Der Automat war aus Holz und Aluminium hergestellt und wurde mit einer durch Solar aufladbaren Lithium-Ionen-Batterie betrieben.

ADIDAS

Mit einer AR-Installation im Pariser Flagship-Store machte die Sportswear-Marke Adidas auf ihr anhaltendes Engagement für nachhaltige Produkte aus recyceltem Plastik aufmerksam. Gleichzeitig sollte das Bewusstsein der Kunden für die Verschmutzung der Ozeane geschärft werden und zeigen, dass die Marke und ihre Kunden dasselbe Umweltbewusstsein teilen. Über die Adidas App konnten die Besucher mit einem zum Leben erweckten Wal in die mit Kunststoff vermüllten Ozeane abtauchen. Dabei konnten sie den Plastikmüll einsammeln, der sich in Schuhe der neuesten Adidas-Kollektion verwandelte.

FITAID

Die verheerenden Waldbrände in Australien, denen unzählige Wildtiere zum Opfer fielen, nahm der Getränkehersteller FitAid zum Anlass, um die #KoalaChallenge ins Leben zu rufen. Er schuf damit einen weiteren Hype um virale Herausforderungen im Internet. Ziel der #KoalaChallenge war es, dass sich die Herausgeforderten einmal um eine Workout-Bank herumbewegen mussten, ohne dabei den Boden zu berühren. Die Marke wollte die Menschen damit auf die katastrophalen Folgen der Buschbrände aufmerksam machen. FitAid spendete 5 Australische Dollar für jedes eingestellte Video und zudem 5% der Erlöse aus dem Verkauf ihres Zero-Getränks.

Foto: LifeAid

NIKE

Im NikeLab Chicago Re-Creation Center, einem temporären Pop-up, legte Nike den Schwerpunkt des Markenerlebnisses auf Nachhaltigkeit. Die Innenausstattung des Pop-ups bestand teilweise aus „Nike Grind“, dem Mehl von gemahlenen Schuhen. Die Besucher konnten ihre ausrangierten Sneaker in eine Grind-Mühle werfen und mit einer App aktivieren. Ein dabei entstandenes Video konnten sie per Social Media teilen. Das Grind wurde für einen Community-Basketballplatz in Chicago verwendet, der im Vorfeld der NBA All-Star 2020 eröffnet wurde. Konzept und Shop-Design stammten von Virgil Abloh, dem künstlerischer Leiter bei Louis Vuitton.

Foto: Nike News

MINI

Um die Bewohner von Singapur bei ihrer Suche nach neuen Wegen für einen nachhaltigeren Lebensstil zu unterstützen und das Bewusstsein für umweltfreundliche Alternativen zu stärken, entwickelte die Automobilmarke MINI einen Nachhaltigkeitspfad durch den Stadtteil Chinatown. Der „MINI Extraorddinary“-Trail umfasste 16 farbige und auffällige Pop-up-Installationen. Das eindringliche Erlebnis stellte nachhaltige Innovationen für das städtische Leben in den Bereichen Kleidung, Lebensmittel und Architektur vor. Dazu gehörten Tinte aus Abwasser, essbarer Kunststoff, Bausteine aus Pilzen und tragbare Fasern aus Ananas.

HOT:SECOND

In London eröffnete HOT:SECOND einen Pop-up-Store, der das Upcycling von physischen Produkten mit digitalen Erlebnisse kombinierte. Quasi als Eintrittskarte mussten die Besucher ein ungeliebtes Kleidungsstück für die Installation „Love not Landfill“ spenden, die auf das von Mode verursachte Müllproblem hinwies. Danach konnten sie eine futuristische Kapsel betreten, wo sie unter der Anleitung eines menschlichen „digitalen Schneiders“ und über Mixed-Reality-Spiegel digitale Mode virtuell anprobieren konnten. In künstlerisch angeleiteten Co-Creation-Workshops konnten die Besucher zudem ihre Kleidung upcyclen.

Sie wollen mehr darüber erfahren, was den Shopper Trend ECOTAINMENT antreibt und was ihn für die Zukunft des Shoppings so relevant macht? Hier können Sie unseren Short Brief zum Trend downloaden.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihre Shopper Experience nutzen können, um Ihre Kunden über ihre Nachhaltigkeits-Aktivitäten aufzuklären, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich. Kontaktieren Sie uns einfach.

 

Weitere Beiträge zu „Shopping for a Better World“

In unserer neuen Trendblog-Reihe „Shopping for a Better World“ beschäftigen wir uns mit Shopper Experience Trends, die auf das wachsende Bedürfnis der Verbraucher nach einem „grünen“ Konsum reagieren.

Trend #1 – Green Advisers: Wie Marken ihre Kunden mit Ratschlägen für einen nachhaltigen Konsum unterstützen
Trend #2 – Green Butler: Wie Marken ihre Kunden beim Einstieg in den „grünen“ Konsum behilflich sind
Trend #3 – Eco Booster: Wie Marken, die sich für Natur engagieren, ihre Kunden zu Umweltaktivisten machen

 


Vorschaubild: MINI Asia via dezeen

Wolf Thiem