21 Apr So werden wir in Corona-Zeiten und danach shoppen: Mobile Trader Reloaded
Als ich vor ein paar Tagen die Wohnungstür öffnete, war ich höchst überrascht. Vor mir stand die Besitzerin eines in unserem Viertel angesagten Schuhladens für Kinder. Sie brachte eine Auswahl von neuen Schuhen für meine neunjährige Tochter. Anprobiert und bezahlt wurde im Treppenhaus – berührungslos und mit dem in Corona-Zeiten gebotenen Abstand.
In Zeiten von Corona, in denen selbst der Gang zum nächsten Lebensmittelgeschäft schwierig und riskant ist, sind innovative Lieferdienste mehr denn je gefragt, die den Shoppern helfen, sicher und effektiv durch die Pandemie zu navigieren. Für viele Kunden, die jetzt zu Hause eingeschränkt sind, sind Online-Lieferservices zur Notwendigkeit geworden.
In Zeiten von Corona erlebt das aus vorindustrieller Zeit stammende Konzept der fliegenden Händler eine Renaissance.
Trotz der einsetzenden Lockerung der Kontaktbeschränkungen wird sich daran so schnell nichts ändern. Auch wenn die Geschäfte wieder öffnen, bleiben die Hygieneauflagen dennoch bestehen. Sie sorgen dafür, dass Kunden die Shopper Experience eher als nervig denn als inspirierend wahrnehmen.
Solange der Virus unsere Welt im Griff hat, wird es für Marken und Händler wichtiger denn je sein, ihre Kunden dort zu treffen, wo sie sind – und momentan sind sie zu Hause. Mit MOBILE TRADER RELOADED stellen wir einen Shopper Experience Trend vor, der schon vor Corona immer mehr an Bedeutung gewann und der das aus vorindustrieller Zeit stammende Konzept der fliegenden Händler mit neuem Leben erfüllt.
FOKUS-TREND: MOBILE TRADER RELOADED
Früher waren fliegende Händler ein fester Bestandteil des ländlichen und städtischen Lebens. Sie zogen mit ihren mobilen Verkaufsständen von Ort zu Ort und boten ihre Waren überall dort an, wo sich ihre Kunden gerade befanden. Seit einiger Zeit erlebt dieses uralte Konzept mit MOBILE TRADER RELOADED einen neuen Aufschwung.
Angetrieben wird der Trend durch die sich verändernden Bedürfnisse und Erwartungen der Konsumenten. In Zeiten von E-Commerce, One-Click Shopping und Same-Day Delivery erwarten die Shopper mehr und mehr, dass sie ihre Wünsche und Bedürfnisse zu jeder Zeit und an jedem Ort direkt befriedigen können.
Mobile Trader Reloaded kombiniert die Vorteile von Online-, Mobile- und Offline-Shopping, um immer genau dort zu sein, wo die Kunden gerade sind.
Das führt dazu, dass die Konsumenten ungeduldiger denn je werden. Digital Analyst Brian Solis beschreibt die Ungeduld als „the mantra for today’s connected consumer“. Google hat den „Impatient Consumer“ sogar als eine von drei wichtigen und aufstrebenden Konsumententypologien identifiziert.
Der physische Handel sucht angestrengt nach Lösungen, die es den ungeduldigen Konsumenten ermöglichen, schnell, einfach und bequem alles sofort und überall zu bekommen, was sie sich wünschen. MOBILE TRADER RELOADED kombiniert die Vorteile von Online-, Mobile- und Offline-Shopping, um immer genau dort zu sein, wo sich die Kunden gerade aufhalten – und mit einem Sortiment, das auf ihre jeweiligen situativen Bedürfnisse abgestimmt ist.
Neue Technologien wie autonome Fahrzeuge heben den mobilen Handel zudem auf ein nächstes Level. Wie das aussehen kann, zeigt eine Studie von IKEA. Es handelt sich dabei um ein spielerisches Forschungsprojekt, das in Zusammenarbeit mit der Innovationsschmiede Space10 und dem Visual Trend Lab foam entstand.
Im Rahmen der Zukunftsstudie wurden sieben unterschiedliche „Spaces on Wheels“ auf der Basis von autonomen Fahrzeugen entwickelt. Sie zeigen, wie die Wohn-, Lebens- und Shopping-Welten der Zukunft aussehen könnten. Entscheidend dabei ist, dass das Auto der Zukunft mehr ist als nur eine Möglichkeit, Personen oder Güter von A nach B zu bringen.
In der Zukunftsstudie von IKEA können die Kunden ihren Lieblingsladen ganz einfach nach Hause bestellen.
Bei „Shop on Wheels“ können Kunden, die weder im IKEA Geschäft noch online einkaufen wollen, ihren Lieblingsladen ganz einfach nach Hause bestellen. Die Idee basiert auf der Annahme, dass Online-Shopping zwar zum Kaufen einlädt, aber die Leute nicht wirklich einkaufen lässt. Mit „Shop on Wheels“ kommt der Laden zu den Shopper, wo immer sie sind, damit sie die Produkte hautnah erleben und erproben können.
In der jetzigen Coronakrise wären solche von IKEA angedachten Läden auf Rädern für alle Geschäfte, die notgedrungen geschlossen bleiben mussten, ein ideale Möglichkeit gewesen, um ihr Business auch während des Lockdowns aufrechtzuerhalten.
Weitere inspirierende Best Practices zu MOBILE TRADER RELOADED finden Sie in unserem aktuellen Trendreport „Zukunft der Shopper Experience. 15 Shopper-Trends für 2020 und darüber hinaus“. Wir wünschen eine inspirierende Lektüre. Und bleiben Sie gesund.
Wenn Sie wissen möchten, wie Sie aufkommende Shopper Trends nutzen können, um Ihr Business auch in Zeiten von Corona und darüber hinaus voranzutreiben, beraten wir Sie gerne jederzeit und unverbindlich per Telefon, E-Mail oder Video-Konferenz. Kontaktieren Sie uns einfach.
WEITERE BEITRÄGE ZU „SHOPPING IN THE CORONA WORLD“
In unserer aktuellen Trendblog-Reihe zur Coronakrise zeigen wir Wege auf, wie Händler und Marken ihren Kunden mit Hilfe aufkommender Shopper Trends auch in Zeiten von Corona eine Shopper Experience bieten können, von der beide Seiten profitieren.
Fokus-Trend #1 – Livestream Shopping: Mit Livestreaming-Formaten lässt sich in Zeiten von Corona eine begeisternde Shopper Experience kreieren.
Fokus-Trend #2 – P2P-Commerce: Markeneigene P2P-Plattformen, die ihre Markenfans zu Händlern machen, gewinnen in Krisenzeiten als Social Hub an Bedeutung.
Fokus-Trend #3 – Tante Emma Reloaded: In der Coronakrise können Marken das Bedürfnis nach Gemeinschaft nutzen, indem sie (virtuelle) Räume für Wir-Erlebnisse schaffen.
Fokus-Trend #4 – Vendomatic: In Zeiten von „Social Distancing“ können Verkaufsautomaten für berührungs- und kontaktlose Transaktionen genutzt werden.
Fokus-Trend #5 – Layaway Reset: Mit Buy-now-pay-later-Services können Marken die Conversation Rate und den Umsatz auch in schwierigen Zeiten steigern.
Fokus-Trend #6 – Retro Fiction: Eine Shopper Experience, die sich an „der guten alte Zeit“ orientiert, befriedigt das wachsende Bedürfnis nach Verschnaufpausen von der Coronakrise.
Fokus-Trend #8 – Burnout Therapy: In der Corona-Krise sind Shopper besonders offen für Marken, die ihnen Wege aus den damit verbundenen Stresssituationen zeigen.
Fokus-Trend #9 – Peer Masterminds: Vom Streben nach Selbstoptimierung können Marken profitieren, in dem sie Peers ermutigen, ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit anderen zu teilen.
Fokus-Trend #10 – Other Worldly: Das in Zeiten von Corona wachsende Interesse an der Astrologie können Marken erfolgreich für eine spirituell angereicherte Shopper Experience nutzen.
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